Die Zahl der Infizierten mit dem neuartigen Coronavirus in China ist auf mehr als 11.000 gestiegen. Mit 45 neuen Todesfällen sind mindestens 259 an der Lungenkrankheit gestorben. Das ergibt sich aus neuen Zahlen, die die Gesundheitskommission der Provinz Hubei in Zentralchina am Samstag vorlegte. Danach kamen allein in der schwer betroffenen Krisenprovinz 1347 neue Virusfälle hinzu, so dass dort 7153 Patienten gezählt wurden. Die Gesamtzahl für China dürfte am Samstag noch steigen, wenn auch die anderen Provinzen ihre Statistiken vorlegen.
Am Samstagnachmittag kamen die aus Wuhan von der Luftwaffe ausgeflogenen Deutschen in Frankfurt am Main an. Nach der Ankunft müssen sie zunächst 14 Tage in Quarantäne bleiben. Auf dem Flug kam es zu einem diplomatischen Eklat: Russland untersagte der Maschine eine Zwischenlandung in Moskau. Der Flug ging stattdessen über Helsinki.
Die USA haben wegen der Coronavirus-Epidemie einen öffentlichen Gesundheitsnotstand ausgerufen. Präsident Donald Trump habe ein vorübergehendes Einreiseverbot für Personen verhängt, die das Virus übertragen könnten, erklärt Gesundheitsminister Alex Azar. Ausländer, die in den vergangenen 14 Tagen nach China gereist seien, würden nicht ins Land gelassen. Chinas Regierung kritisiert das als „schlechtes Beispiel“.
Auch Australien verhängt ein Einreiseverbot.
In Bayern hat sich ein Kind nachweislich mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. Es ist das Kind eines infizierten Mannes aus dem Landkreis Traunstein, wie das bayerische Gesundheitsministerium mitteilte. Somit ist zum ersten Mal in Deutschland ein Familienmitglied eines Infizierten erkrankt. Insgesamt gibt es im Freistaat nun sieben bestätigte Coronavirus-Fälle, da am Freitagabend ein weiterer infizierter Webasto-Mitarbeiter gemeldet wurde.
Bis auf das Kind sind alle Mitarbeiter des oberbayerischen Autozulieferers Webasto. Dessen Chef beklagt eine Ausgrenzung von Beschäftigen, die nicht zur Risikogruppe zählen.
