/„Rechtsextremisten konsequent entwaffnen“

„Rechtsextremisten konsequent entwaffnen“

Neun Personen erschoss der Täter am Mittwochabend an zwei Tatorten – eine Shisha-Bar in der Innenstadt und ein Kiosk im Stadtteil Kesselstadt. Alle neun Opfer hatten einen migrantischen Hintergrund, die meisten von ihnen hatten türkische Wurzeln. Es wurden sechs weitere Menschen verletzt, einer von ihnen schwer.

Ermittler fanden den 43-jährigen Täter Tobias Rathjen und dessen 72-jährige Mutter tot in seiner Wohnung.

In einem Bekennerschreiben äußert der Täter auch klar rechtsextreme Ansichten. Der Generalbundesanwalt übernahm wegen der Schwere der Tat und des Verdachts auf ein rassistisches Motiv die Ermittlungen.

Zahlreiche Politiker geben der AfD am Freitag Mitverantwortung für den Anschlag.

Am Donnerstagabend fanden in rund 50 deutschen Städten Mahnwachen statt. Am Brandenburger Tor kamen mehrere hundert Menschen zum stillen Gedenken zusammen, darunter auch einige Spitzenpolitiker. Am Hermannplatz in Berlin Neukölln demonstrierten nach Polizeiangaben rund 2800 Menschen gegen Fremdenfeindlichkeit.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier reiste am Donnerstag mit seiner Frau Elke Büdenbender nach Hanau und besuchte die Tatorte. Dort gedachte er gemeinsam mit Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier den Toten. Steinmeier rief auf dem Marktplatz vor rund 2000 Menschen zudem zu mehr Solidarität und Zusammenhalt auf.