Die Zahl der Coronavirus-Fälle in Berlin steigt deutlich an. Die Gesundheitsverwaltung berichtet mittlerweile von 81 Infizierten, es gibt rund 1600 Kontaktpersonen. Die Entwicklung der Fallzahlen verlaufe anders als erwartet, sagte Gesundheitsstaatssekretär Martin Matz am Mittwoch im Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses. Die „Beanspruchung der Kapazitäten ist teilweise höher“.
Das Fußballspiel von Union Berlin und Bayern München am Samstag wird ohne Zuschauer stattfinden. Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci hat außerdem am Mittwoch angekündigt, dass alle Veranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern untersagt werden. Die Amtsärzte aller Bezirke fordern, das auch auf kleinere Veranstaltungen auszuweiten und einheitlich für ganz Berlin zu regeln. Der Regierende Bürgermeister Michael Müller wies derweil Kritik am Krisenmanagement des Senats zurück – und kritisierte seinerseits Bundeskanzlerin Angela Merkel und Minister Spahn. „Es ist ja schön, dass sich nach Wochen auch die Kanzlerin aufgetaucht ist und Gesundheitsminister Spahn Empfehlungen gibt“, sagte Müller.
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19.25 Uhr: Museum Barberini in Potsdam geschlossen
Auch die neueste Attraktion der brandenburgischen Landeshauptstadt ist ab sofort dicht: Das Museum Barberini in Potsdam wird ab Donnerstag vorerst bis zum 17. März geschlossen. Das teilte das Museum am Abend mit. Das Museum hatte die Zahl der Besucher bereits in der vergangenen Woche stark begrenzt. Da die Monet-Ausstellung mit anfänglich 2500 bis 3000 Gästen pro Tag aber das empfohlene Limit von höchstens 500 bis 1000 Besuchern bei Kulturveranstaltungen nicht gewährleisten könne, bleibt das Haus nun vorerst zu, erklärte das Museum. Erst im Februar hatte im Barberini eine spektakuläre Monet-Retrospektive eröffnet. Sie soll bis zum 1. Juni zu sehen sein. Mehr Informationen im Liveblog der PNN.
19.11 Uhr: Abbruch – BVV Reinickendorf folgt Rat der Amtsärzte
Die Sitzung der BVV Reinickendorf ist am Mittwoch wegen des Coronavirus wenige Minuten nach dem Beginn abgebrochen worden. Der relativ kleine Zuschauerbereich war völlig überfüllt, weil alleine sechs Einwohneranfragen zur Verkehrssituation im Hermsdorfer Waldseeviertel zur Beantwortung anstanden. Dort ist eine mögliche Blockade des Pendlerverkehrs aus Brandenburg heftig umstritten. Die BVV-Vorsteherin Kerstin Köppen stützt sich bei ihrer einstimmig begrüßten Entscheidung auch auf Sorgen der Amtsärzte. Diese hatten vom Senat geschlossen gefordert, alle Veranstaltungen mit vielen Menschen weit unter der Tausendergrenze zu untersagen. Das ist bisher nicht erfolgt.
18.21 Uhr: Das Berghain sagt bis zum 20. April alle Veranstaltungen ab
Sie gilt ohnehin als härteste Tür der Stadt, doch jetzt bleibt sie erst mal für alle geschlossen: Wegen des Coronavirus hat das Berghain, Berlins berühmtester Club, alle seine Veranstaltungen abgesagt – bis zum 20. April. „Anlässlich der aktuellen Gefährdungslage und im besten gesundheitlichen Interesse unserer Mitarbeitenden, Künstler und Gäste entfallen vorsorglich unsere eigenen bereits angekündigten Klubveranstaltungen in Berghain, Panorama Bar und Säule bis 20. April 2020“, heißt es auf der Website des Klubs, die kurz nach der Ankündigung schon nicht mehr zu erreichen war, vermutlich wegen Überlastung.