Berlin erwägt Schließung aller Clubs und Bars – Senatssitzung am Freitag

Die Zahl der Coronavirus-Fälle in Berlin steigt deutlich an. Das Robert-Koch-Institut meldet mittlerweile 137 Infizierte, die Zahl der Kontaktpersonen liegt im vierstelligen Bereich.

Die Maßnahmen im Kampf gegen das Virus werden immer schärfer: Die Kulturverwaltung hat die Schließung aller landeseigenen Kultureinrichtungen angekündigt, das sind neben Theatern, Opern- und Konzerthäusern auch Museen und Bibliotheken. Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz verkündete den gleichen Schritt für ihre Einrichtungen, allen voran die Museumsinsel. Der Berliner Fußball-Verband hat den gesamten Spielbetrieb im Amateurfußball ausgesetzt. Charité-Virologe Christian Drosten, will Behandlungen bald vor allem auf Senioren und Menschen mit Grunderkrankungen beschränken.

Alle aktuellen Entwicklungen zur Coronavirus-Situation in Berlin erfahren Sie in diesem Newsblog.

Mehr Hintergrund-Informationen zum Coronavirus:

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Senat erwägt Schließung aller Berliner Clubs und Bars

Der Berliner Senat wird am Freitagnachmittag um 14 Uhr zu einer Sondersitzung zusammenkommen. Dabei wird es darum gehen, über die Ergebnisse der Ministerpräsidentenkonferenz von diesem Donnerstag und das weitere Vorgehen zur Eindämmung der Coronavirus-Epidemie zu beraten. Nach Tagesspiegel-Informationen steht auch die vorübergehende Schließung aller Berliner Clubs und Bars zur Debatte. Diese sind gerade in der Hauptstadt seit Tagen im Fokus: Eine größere Zahl der Berliner Fälle steht mit dem Nachtleben in Verbindung. Bisher hat der Senat lediglich Großveranstaltungen von mehr als 1000 Teilnehmern verboten.

Jetzt 137 Infizierte in Berlin

Die Zahl der mit dem Coronavirus Infizierten steigt in Berlin auf 137, das meldete das Robert-Koch-Institut am Abend. Bundesweit liegt Berlin damit hinter Nordrhein-Westfalen (688), Bayern (500) und Baden-Württemberg (454) auf Platz vier der am stärksten betroffenen Länder.

Grüne sagen Landesparteitag ab

Der Berliner Landesverband von Bündnis 90/Die Grünen hat bis zum Ende der Osterferien alle Veranstaltungen abgesagt. Das betrifft auch den für den 28. März geplanten Parteitag.

„Wir stehen als politische Organisation besonders in der Verantwortung, die weitere Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern oder zumindest zu verzögern“, heißt es in einer Pressemitteilung am Abend.

Acht Schulen in Berlin geschlossen

Die Zahl der – zumindest zeitweise – geschlossenen Schulen liegt inzwischen bei acht. Am Donnerstag wurde die Zehlendorfer John-F.-Kennedy- Grundschule samt Hort geschlossen, weil ein Erzieher infiziert ist. Die JFK-Oberschule bleibe aber offen, hieß es. In Wilmersdorf ist „bis auf Weiteres“ die Johann- Peter-Hebel-Grundschule geschlossen, hingegen die Wangari-Maathai-Internationale-Schule erstmal nur am Freitag.

Bereits am Mittwoch wurde bekannt, dass die Conrad-Schule in Wannsee bis Freitag geschlossen ist. Die Földerich-Schule in Spandau bleibt länger zu. Weiterhin von längeren Schließungen betroffen sind die Schule EINS in Pankow und die Emanuel-Lasker-Schule in Friedrichshain. Die Schöneberger Sophie-Scholl-Schule ist bis Freitag zu. Die Zuckmayer-Sekundarschule in Neukölln ist wieder offen: Sie war nur am Mittwoch geschlossen.

Senatsverwaltung diktiert drei Berliner Bezirken Absage von Großveranstaltungen

Die Senatsverwaltung für Gesundheit hat für die Bezirke Marzahn-Hellersdorf, Reinickendorf und Treptow-Köpenick per Allgemeinverfügung das Verbot von Großveranstaltungen erlassen. Das erklärte sie am Abend in einer Pressemitteilung.

Neun der zwölf Berliner Bezirke hatten die Regelung zuvor selbst beschlossen. Weil die drei restlichen Bezirke keine entsprechenden Maßnahmen ergriffen hatten, schaltete sich nun die Senatsverwaltung ein. So sollen bis 19. April alle Veranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern abgesagt werden. Dazu gehören auch Sportevents und Demonstrationen.

Baubeginn der Tesla-Gigafabrik gefährdet?

Wie die „Automobilwoche“ berichtet, sind 30 Tesla-Mitarbeiter aus Deutschland in die USA abgezogen worden. Der Baubeginn der Gigafabrik im brandenburgischen Grünheide könnte deshalb gefährdet sein.

Auch Rommel Abou-Chaker mit Coronavirus infiziert

Zwei Tage lang war der Sportplatz des Berliner Amateurvereins BFC Preussen gesperrt, am Donnerstag wurde die Anlage wieder freigegeben. Zwei Mitglieder des Clubs von Trainer Thomas Häßler hatten sich mit dem Coronavirus angesteckt: ein Physiotherapeut und ein Spieler. Jetzt erfuhr der Tagesspiegel: Bei dem Spieler handelt sich um Rommel Abou-Chaker. Mehr noch als für seine Tore ist der 42-jährige Stürmer als Bruder von Arafat Abou-Chaker bekannt, dem vielleicht bekanntesten Großfamilienmitglied Berlins. Der Mannschaft des Landesligisten hat das Gesundheitsamt Steglitz-Zehlendorf deshalb zwei Wochen in Quarantäne verordnet. Der Beziehung des Trainers zum Team scheint zuletzt jedoch nicht sonderlich eng gewesen zu sein: Ex-Weltmeister Häßler, für ihn ist das Gesundheitsamt Reinickendorf zuständig, wurde nicht nach Hause geschickt.

So gehen wir mit „unserem“ Coronavirus-Fall um

Es ist 6.24 Uhr, als am Mittwochmorgen im Postfach sämtlicher Verlagsangestellter eine E-Mail eingeht. „Dringende Mitarbeiterinformation“, schreibt die Geschäftsführung: „Wir haben bedauerlicherweise seit gestern Abend einen bestätigten Corona-Virus-Fall im Tagesspiegel-Haus. Alle Kolleginnen und Kollegen, die Kontaktpersonen 1. Grades sind, wurden darüber informiert und bleiben die nächsten zwei Wochen zu Hause. Wir bieten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an, ins Homeoffice zu wechseln (…) Ausdrücklich appellieren wir an Sie, wenn Sie Symptome aufweisen, die auf eine Infektion mit dem Coronavirus hindeuten, zu Hause zu bleiben.“

Auch beim Tagesspiegel gibt es also einen Infizierten. Wie gehen wir damit um? Alle versuchen ihr Bestes. Und verzweifeln an den Gesundheitsämtern. Lesen Sie hier eine Reportage meiner Kollegin Maris Hubschmid, die unseren neuen Arbeitsalltag zusammenfasst.

Tagesspiegel | Maris Hubschmid

Öffentliche Bibliotheken schließen ab Freitag

Erst kündigte der Verbund der Öffentlichen Bibliotheken Berlins (VÖBB) am heutigen Donnerstag eine Verlängerung der Ausleihfristen an, am Abend dann die Meldung: Die Bibliotheken des Landes bleiben ab Freitag für den Publikumsverkehr komplett geschlossen – voraussichtlich bis 19. April. „Die Häuser des VÖBB haben gemeinsam täglich etwa 30.000 Besuche und sind damit ein besonders intensiv genutzter Ort der Begegnung in unserer Stadt“, hieß es in einer Mitteilung. Sämtliche Veranstaltungen der VÖBB-Bibliotheken fallen ebenfalls aus.

Was heißt das für ausgeliehene Medien? Sie werden automatisch verlängert, so dass keine Mahngebühren anfallen werden, hieß es. Bis auf Weiteres seien aber auch die bekannten Außenrückgaben geöffnet.

„re:publica“ auf August verschoben

Die Konferenz rund um die Themen Web 2.0 und digitale Gesellschaft wird wegen des Coronavirus auf den 10.-12. August verschoben, das teilten die Veranstalter soeben via Twitter mit. Die jährliche Konferenz sollte von 6.-8. Mai in Berlin stattfinden. Bereits bezahlte Tickets sollen ihre Gültigkeit behalten.

re:publica im digitalen Exil im Mai. #Klassentreffen verschoben in den August 2020. #FlattenTheCurve Im Blog findet ihr unser ausführliches Statement dazu: https://t.co/UwPa1HQPPh #rp20 #ASAP https://t.co/uGjcAh6ibt

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re:publica on Twitter (@republica)
https://twitter.com/republica/status/1238161709493293056

Abgeordnetenhaus igelt sich ein

Auch das Abgeordnetenhaus hat auf die Corona-Krise reagiert. Die Kantine ist geschlossen, Ausschussreisen werden abgesagt und ab dem 16. März haben externe Besuchergruppen keinen Zugang mehr zum Abgeordnetenhaus. Auch das Plenum und die Ausschüsse werden ohne Zuschauer tagen. Journalisten sind zugelassen. Weitere Maßnahmen sind: Die Untersuchungsausschüsse sollen nicht länger als sechs Stunden tagen, auf Pressekonferenzen wird verzichtet.

Parlamentspräsident Ralf Wieland (SPD) und die Geschäftsführer der Fraktionen saßen am heutigen Donnerstag gut zweieinhalb Stunden zusammen und berieten über diese Maßnahmen. Schon gestern entschied Wieland, dass ab dem 16. März nur noch angemeldete Besucher Zutritt ins Haus haben. Ferner sind alle Veranstaltungen bis auf weiteres abgesagt. Mit einer Ausnahme: Die Ausstellungseröffnung „Umbruch Ost“ am 18. März um 10 Uhr auf dem Vorplatz des Parlaments soll stattfinden.

Nicht zu dicht im Parlamentsbetrieb aufeinander

Der Ältestenrat wird beraten, wie die Plenarsitzungen so organisiert werden, dass eine Ansteckungsgefahr reduziert wird. So soll es mehr Sitzplätze geben, keine namentlichen Abstimmungen und im Falle von geheimen Abstimmungen müssen die Abläufe so entzerrt werden, dass die Abgeordneten nicht eng auf eng stehen. Der Präsident, die Vizepräsidentinnen, die Parlamentarischen Geschäftsführer und der Direktor bilden ab sofort den Krisenstab Pandemie des Abgeordnetenhauses. Präsident Ralf Wieland: „Das Parlament in Berlin muss handlungsfähig bleiben. Deshalb ist es notwendig, das Infektionsrisiko für die Parlamentarier und die Mitarbeitenden im Abgeordnetenhaus zu minimieren.“ (Sabine Beikler)

Bezirk Lichtenberg schließt alle Ämter bis Ende März

In Lichtenberg werden alle bezirklichen Einrichtungen für die Öffentlichkeit geschlossen, sind aber jeweils telefonisch erreichbar. Schließungen bis Dienstag, den 31. März 2020. Ende März wird das Bezirksamt neu entscheiden. #coronavirusdeutschland @Tagesspiegel @TspLeute

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Robert Klages on Twitter (@klagesspiegel)
https://twitter.com/Klagesspiegel/status/1238147370036183047

Zahl der Infizierten in Brandenburg steigt auf 30

In Brandenburg sind mittlerweile 30 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, das meldete das Gesundheitsministerium am Nachmittag. In den Landkreisen Oder-Spree und Märkisch-Oderland seien zwei Patienten positiv getestet worden, die von Reisen nach Ägypten und Südtirol zurückkehrten. In Potsdam-Mittelmark wurden zwei weitere Infizierte gemeldet, die ebenfalls aus Südtirol heimkehrten. Sie werden ambulant behandelt. Außerdem wurden drei Patienten aus Cottbus positiv auf das Virus getestet. Zwei von ihnen hatten sich bei einem zuvor Infizierten angesteckt.

Berlinweit inzwischen sieben Schulen und zwei Kitas zu

Die Zahl der wegen des neuartigen Coronavirus geschlossenen Schulen in Berlin ist auf sieben gestiegen. Das teilte die Senatsverwaltung für Bildung am Donnerstag auf Anfrage mit. An fünf weiteren Schulen seien zumindest einzelne Klassen oder Lehrkräfte in Quarantäne. „Die Situation kann sich allerdings täglich ändern“, sagte Martin Klesmann, Sprecher der Senatsverwaltung.

Bei den derzeit geschlossenen Schulen handelt es sich um die Sophie-Scholl-Schule in Tempelhof-Schöneberg, die Conrad-Grundschule in Steglitz-Zehlendorf , die John-F.-Kennedy-Schule (Grundschulbereich) in Steglitz-Zehlendorf, die Schule Eins in Pankow, die Christoph-Földerich-Grundschule in Spandau und die Johann-Peter-Hebel-Grundschule in Charlottenburg-Wilmersdorf. Auch die Emanuel-Lasker-Schule in Friedrichshain-Kreuzberg, die erste öffentliche Schule Berlins, die bereits am Dienstag vor einer Woche schließen musste, hat noch nicht wieder geöffnet.

Außerdem sind nach Angaben der Senatsverwaltung zwei Kindertagesstätten geschlossen: Die Kita Pappelalle 40 in Prenzlauer Berg und die Kita Waldräuber Reinickendorf. (dpa)

Erste Kündigungen wegen Coronavirus in Berlin

Auch in Neukölln sind die ersten Auswirkungen des Coronavirus auf die Wirtschaft zu spüren. Sozialstadtrat Jochen Biedermann (Grüne) berichtete auf Twitter von 150 Kündigungen in Folge der Ausbreitung des Virus. Biedermann ist Mitglied des Kündigungsschutzausschusses der Agentur für Arbeit.

Auch Museumsinsel und Kulturforum werden geschlossen

Das Kulturleben in Berlin kommt nahezu vollständig zum Erliegen: Auch die Stiftung Preußischer Kulturbesitz schließt nach Tagesspiegel-Informationen alle ihre Einrichtungen in Berlin. Davon betroffen ist die Museumsinsel, der Hamburger Bahnhof, die Museen am Kulturforum und die Staatsbibliothek. Das gilt bis Ende der Osterferien am 19. April Damit folgt die Stiftung dem Beispiel des Berliner Senats, der am Donnerstag die Schließung landeseigener Kultureinrichtungen.

Finanzielle Einbußen durch Coronavirus – Kreuzberger Club „SO36“ bittet um Spenden

Der Kreuzberger Club SO36 ruft über Facebook zu Spenden auf. Wegen der Absage von Konzerten und anderen Veranstaltungen komme der Club in der Oranienstraße an seine finanziellen Grenzen, erklärten die Betreiber am Donnerstagmittag. „Unklar ist, ob es den Laden noch gibt, wenn sich die Situation geändert hat und Konzerte und Partys wieder stattfinden dürfen.“

Man sei im Gespräch mit Vermietern und prüfe eine mögliche Regelung zur Kurzarbeit. Dennoch fielen Fixkosten an, die der gemeinnützige Verein alleine nicht tragen könne. Bereits nach zwei Stunden hätten sich Menschen gemeldet und Geld an das Projekt überwiesen, bedankten sich die Betreiber in einem Kommentar unter den Spendenaufruf.

Berlins Amateurfußball setzt kompletten Spielbetrieb aus

Eine Nachricht, auf die tausende Eltern und unzählige Vereine gewartet haben: Der Berliner Fußball-Verband hat soeben mitgeteilt, dass er den Spielbetrieb im Amateurfußball aussetzt – vorerst bis zum 22. März. Das gilt für alle Arten von Veranstaltungen und alle Altersgruppen, von den Bambinis bis zu den Senioren. Mehr dazu und zu allen Sportereignissen im Coronavirus-Blog unserer Sportredaktion.

Nach landeseigenen Einrichtungen: Haus der Kulturen der Welt sagt alle Veranstaltungen ab

Nachdem das Land Berlin die Schließung aller landeseigenen Kultureinrichtungen ab Freitag bekannt gab, zieht nun auch das bundeseigene Haus der Kulturen der Welt nach. Bis einschließlich 31. Mai werden alle öffentlichen Veranstaltungen abgesagt, das erklärten die Betreiber am Donnerstag in einer Pressemitteilung. Geplante Ausstellungen sollen aber eröffnen.

Kirche in Teltow-Zehlendorf empfiehlt Absage aller Gottesdienste

Der Evangelische
Kirchenkreis Teltow-Zehlendorf empfiehlt seinen zwanzig Gemeinden, bis
Palmsonntag, 5. April, keine Gottesdienste mehr abzuhalten und alle
Veranstaltungen – vom Bibelkreis bis zur Probe des Kirchenchores – abzusagen. „Wir
setzen das gemeinschaftliche Feiern des Gottesdienstes für ein paar Wochen aus“,
erklärte Superintendent Johannes Krug gegenüber dem Tagesspiegel. Dies geschehe
aus Rücksicht auf die vielen älteren Kirchenbesucher, die als Risikogruppe
durch das Coronavirus besonders gefährdet sind.

„Für die generelle
Seelsorge und auch für Trauer- und Sterbebegleitung stehen wir
selbstverständlich weiterhin bereit“, erklärte Superintendent. „Für den einzelnen ist die Erreichbarkeit
der Pfarrerinnen und Pfarrer gewährleistet“, betonte er. Die Gemeinden im Kirchenkreis
Teltow-Zehlendorf seien per Rundmail am Donnerstagnachmittag informiert worden.
Ob die einzelnen Gemeinden den Empfehlungen des Kirchenkreises folgen, muss
jede Gemeinde für sich entscheiden. Krug bittet die Gläubigen, auf Radio- und
Fernsehgottesdienste auszuweichen. Von den zwanzig Gemeinden des Kirchenkreises
liegen elf im Berliner Stadtgebiet, neun befinden sich in Brandenburg. (Boris Buchholz)

Sollen die Schulen in Berlin flächendeckend geschlossen werden?

Inzwischen haben sich viele Länder – und heute auch die Stadt Halle – zur Schließung aller Schulen entschlossen. Auch in Berlin wird der Schritt diskutiert. Der Landeselternsprecher Norman Heise erklärt, er sei im Moment noch der Meinung, dass man flächendeckende Schulschließungen vermeiden könne – und zwar vor allem dann, wenn in den Schulen die Hygiene- und Schutzmaßnahmen eingehalten werden. Eine aktuelle Umfrage des Landesschülerausschusses lässt daran allerdings zweifeln: Viele Schüler berichten, dass es an ihren Schulen keine Seife und Handtücher gebe und sie sich nicht ausreichend informiert fühlten.

Im Moment seien beim Thema Schulschließungen noch viele Fragen ungeklärt, erklärt der Landeselternsprecher. Das trage zur Verunsicherung der Eltern und Schüler bei. Er sehe es kritisch, dass die Entscheidung über Schulschließungen den Amtsärzten überlassen werde. „Da wird Verantwortung runterdelegiert“, sagt er. Wenn alle offenen Fragen zum Lernen und zur Kinderbetreuung beantwortet seien, könnten vielleicht auch die Amtsärzte klarer entscheiden, gibt er zu bedenken. Aus den Schulen, die derzeit bereits geschlossen seien, habe er allerdings von Eltern die Rückmeldung erhalten, dass es mit dem Zuhause-Lernen ganz gut laufe. Die Schüler bekommen Aufgaben und erhalten dann nach der Bearbeitung ein Feedback von den Lehrkräften. (Sylvia Vogt)