Ja, der hat noch gespielt! Marcelinho beendet seine Karriere

Auch Hertha BSC trifft erste Maßnahmen wegen der Verbreitung des Coronavirus. Bis auf Weiteres sollen die Spieler die körperliche Nähe der Fans meiden und keine Autogramme mehr schreiben sowie Selfies machen. Wie es nach der Unterbrechung der Bundesliga-Saison weitergeht, ist ungewiss.

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Mehr zur aktuellen Situation bei Hertha BSC:

Mit 44 Jahren –
Marcelinho verlässt den Platz

Nach 29 Jahren im Profifußball hat Marcelinho seine Karriere beendet. Sein offiziell letztes Spiel bestritt der heute 44-Jährige am Sonntag für Desportiva Perilima in der regionalen Meisterschaft des brasilianischen Bundeslandes Paraiba gegen CSP Joao Pessoa. Der torgefährliche Spielmacher hatte bereits vergangene Woche seine neue Arbeit als Co-Trainer von Perilima aufgenommen. Für Hertha war Marcelinho zwischen 2001 und 2006 in 205 Bundesligapartien aufgelaufen und erzielte dabei 77 Tore. Nach einem Zwischenstopp in der Türkei bei Trabzonspor kehrte die Nummer 10 noch einmal ins deutsche Oberhaus zurück und legte für den VfL Wolfsburg 57 Spiele und 14 Tore nach. Insgesamt spielte der Brasilianer bei über 20 Klubs und trug sechsmal das Trikot der Nationalmannschaft. (dpa)

Bundesliga-Klubs droht Verlust von 750 Millionen Euro

Die Profi-Klubs müssten im Falle einer kompletten Absage der laufenden Saison der Fußball-Bundesliga mit einem ökonomischen Schaden von rund einer dreiviertel Milliarde Euro rechnen. Diese Summe wurde der Deutschen Presse-Agentur aus Ligakreisen bestätigt. Ein Versicherungsschutz für die Klubs zum Beispiel für entgangene TV-Einnahmen besteht demnach nicht. Sollte wegen der Coronavirus-Krise die Spielzeit nicht beendet werden können, würde allein durch den Wegfall der Fernsehgelder für die letzten neun Spieltage ein Einnahmeausfall von rund 370 Millionen Euro anfallen. „Es handelt sich um private Vertragsvereinbarungen, die verständlicherweise nicht für die Öffentlichkeit bestimmt sind“, hieß es hierzu vom Hauptvertragspartner Sky. Weiterer ökonomischer Schaden entstünde durch entgangene Sponsorengelder und fehlende Eintrittsgelder. Für Montag hat die Deutsche Fußball Liga eine Mitgliederversammlung der 36 Profi-Klubs einberufen, um über das weitere Vorgehen zu beraten. Die diskutierte Einführung eines Hilfsfonds wird in Ligakreisen skeptisch betrachtet. (dpa)

So geht es bei Hertha weiter

Die Profis von Hertha BSC versammeln sich erst am Dienstag wieder zum Training. Auch die übrigen Abteilungen des Vereins schränken den Betrieb ein. Mehr zu den Maßnahmen im Text von Stefan Hermanns.

Tagesspiegel | Stefan Hermanns

Hertha war bereits auf dem Weg zum Flughafen

Hertha BSC stand kurz vor der Abreise für Auswärtsspiel bei der TSG 1899 Hoffenheim. Das Team war bereits auf dem Weg zum Flughafen, wurde aber noch früh genug informiert. So schreibt es der Klub auf seiner Website.

Auch wenn die Meldung zur Verlegung kurzfristig kam, so ist die Entscheidung dennoch nachvollziehbar. Vorausgesetzt, die Liga folgt am Montag der Empfehlung des Präsidiums, haben wir nun einige Wochen Zeit, die Entwicklungen bezüglich des Virus zu beobachten und dann die Situation neu zu bewerten.

Michael Preetz

Geld vor Gesundheit?

Die DFL hat sich erst sehr spät zu einer Absage durchgerungen. Hinter dem Zögern standen vor allem finanzielle Erwägungen. Die Hintergründe:

Tagesspiegel | Katrin Schulze

Nach aktuellen Entwicklungen in Zusammenhang mit dem #Corona-Virus: #DFL beschließt Verlegung des 26. Spieltags der #Bundesliga und 2. Bundesliga ➡️ https://t.co/1YLxW9rcco

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DFL Deutsche Fußball Liga on Twitter (@dfl_official)
https://twitter.com/DFL_Official/status/1238483231365672960

Aktive Fanszene sagt Derby-Treffpunkt ab

Der Förderkreis Ostkurve, der Dachverband der aktiven Fanszene von Hertha BSC, hat bekanntgegeben, dass es am Spieltag des Derbys keinen zentralen Treffpunkt für die Hertha-Fans geben wird. Der ursprüngliche Plan sah vor, dass sich interessierte Herthaner und Herthanerinnen ab 12.30 Uhr beim Breitscheidplatz treffen. Ein Alternativprogramm werde es ebenfalls nicht geben. Die Ansammlung großer Menschenmassen soll vermieden werden.

Aufgrund der aktuellen gesundheitspolitischen Entwicklungen werden wir unseren Treffpunkt am 21.03.2020 absagen. Es wird kein zentrales Alternativprogramm geben. #hahohe #BSCFUC

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Förderkreis Ostkurve on Twitter (@fkostkurve)
https://twitter.com/FKOstkurve/status/1238219044995637250

Pressekonferenz beendet

Die PK ist beendet. Klar ist: Die Entwicklungen und die Geisterspiele treffen nicht nur Hertha hart. Wie es weiter geht weiß zurzeit niemand. Der anstehende Spieltag soll laut Michael Preetz Stand jetzt stattfinden. Aber: Das kann in wenigen Stunden auch schon wieder ganz anders aussehen.

Finanzieller Schaden durch Geisterspiele?

„Es hält für uns einige Herausforderungen bereit und es trifft uns zum ungünstigsten Zeitpunkt, keine Frage. Das ist das wichtigste Spiel der Saison. Es trifft uns finanziell auf mehreren Ebenen, das ist klar. Es geht nicht nur um die Zuschauereinnahmen, sondern auch um Dienstleister und Zulieferer“, sagt Michael Preetz.

Keine Hertha-Fans in Hoffenheim

„Wir sind im Austausch mit der aktiven Fanszene. Wir haben keine Hinweise darauf, dass Hertha-Fans mit uns nach Hoffenheim reisen werden“, sagt Michael Preetz.

Entwarnung bei Matheus Cunha

„Die Verletzung im Training ist wohl nicht so schlimm. Wir sind da optimistisch“, sagt Alexander Nouri über Cunha, der sich im Training beim Jubel leicht verletzt hat.

Normales Training möglich?

„Klar ist das ein Thema, wie bei allen Menschen auch. Was das Training betrifft, hat es noch keinen Effekt.“

Nationalspieler werden nicht abgestellt

„Es macht keinen Sinn, die Spieler kreuz und quer durch Europa und auf andere Kontinente zu entsenden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Länderspiele regulär über die Bühne gehen“, sagt Michael Preetz.

Zusammentreffen der Mannschaft mit Fans

„Wir haben einen Strauß von Themen für das Derby. Wir müssen da noch viel überlegen. Heute haben wir noch keine Antworten, was das Zusammentreffen für beispielsweise Fangruppierungen bedeuten würde“, sagt Michael Preetz.

Preetz weiter

„Von Verlegungen der Spieltage bis zum Aussetzen der restlichen Saison, ist derzeit alles denkbar. Wir müssen besonnen reagieren. Das ist bislang gelungen.“

Wird überhaupt gespielt?

„Wir stehen im Kontakt mit der Liga, aber auch mit den Gesundheitsbehörden. Die Entwicklung in den letzten Tagen ist dynamisch. Im Moment gehen wir davon aus, dass der kommende Bundesligaspieltag an allen Standorten über die Bühne gehen wird (…) Natürlich wünschen wir uns alle Spiele mit Zuschauern. Genauso gilt, dass der Verein mit Heimrecht immer die Verantwortung für die Großveranstaltung trägt. Deshalb war die Entscheidung für die Geisterspiele alternativlos“, sagt Michael Preetz.

Los geht’s

Alexander Nouri und Michael Preetz sind da.

PK-Zeit

In zehn Minuten geht es hier um Herthas Auswärtsspiel in Hoffenheim. Mal schauen, wie sportlich die Fragerunde nach den jüngsten Entwicklungen rund um das Coronavirus im Sport wird.

Foto: Tsp

Alles eine Frage des Trainings

Geisterspiele: Kann man sich darauf vorbereiten? Und, wenn ja, wie? Stefan Hermanns hat es sich angeschaut

Dedryck Boyata folgte seinem Reflex. Aber das muss in Zeiten des Coronavirus nicht unbedingt die beste Entscheidung sein. Der Innenverteidiger von Hertha BSC stand nach seiner Muskelverletzung am Mittwoch erstmals wieder auf dem Trainingsplatz, und als er das Gelände nach der individuellen Einheit mit Fitnesstrainer Hendrik Vieth verlassen wollte, hielt ihm ein Fan jenseits der Absperrung seine Hand entgegen.

Tagesspiegel | Stefan Hermanns