/Senat schließt entgegen Leitlinien der Bundesregierung Spielplätze nicht

Senat schließt entgegen Leitlinien der Bundesregierung Spielplätze nicht

Deutschland und Berlin weiten den Kampf gegen das Coronavirus immer stärker aus, doch die Zahl der Infizierten steigt täglich deutlich an. Die Gesundheitsverwaltung meldete Dienstagabend 383 bestätigte Fälle in der Stadt (Stand: Dienstag, 16.30 Uhr). Am Montag waren es 332 Fälle, am Sonntag noch 283 Infizierte.

Um sich auf mögliche Engpässe in der Zukunft vorzubereiten, hat der Berliner Senat am Dienstag beschlossen, ein eigenes Covid-19-Krankenhaus für bis zu 1000 Patienten aufzubauen. Dieses soll auf dem Messegelände entstehen. Wo der genaue Ort sein und ob eine Messehalle genutzt wird, stand zunächst nicht fest. Der frühere Landesbranddirektor Albrecht Broemme soll das Projekt planen, die Bundeswehr und weitere Partner beteiligt werden.

Ab Mittwoch noch strengere Regeln

Darüber hinaus setzt das Berlin eine bundesweite Vereinbarung weitgehend um. Ab Mittwoch soll ein Großteil der Geschäfte geschlossen werden. Insbesondere Supermärkte, Apotheken und Drogerien, aber auch Baumärkte und Fahrradwerkstätten sind davon ausgenommen. Unter Auflagen soll im Lebensmittelhandel auch das Sonntagsverkaufsverbot aufgehoben werden. Hinzu kommt eine Einschränkung der Öffnungszeiten von Restaurants auf 6 bis 18 Uhr.

Noch nicht vollständig geklärt ist die Situation bei den Spielplätzen. Der Senat will sie, abweichend von der bundesweiten Vereinbarung, offen halten. Der Bezirk Mitte hatte seine Spielplätze zuvor allerdings geschlossen. Der Zoologische Garten hatte zuvor von sich aus mitgeteilt, dass Zoo, Tierpark und Aquarium ab sofort für Besucher schließen; der Senat hat das ausdrücklich nicht angeordnet.

Die Einschränkungen im Nahverkehr sind moderat. Ab Mittwoch werden Metrobusse und Metrotrams alle zehn Minuten fahren, andere Busse und Straßenbahnen alle 20 Minuten. Für viele Linien ändert sich also nichts. Ab Montag wird auch die U-Bahn nur alle zehn Minuten fahren, die U55-Stummellinie zwischen Hauptbahnhof und Brandenburger Tor wird vermutlich ganz eingestellt. Bei der S-Bahn werden ab Donnerstag Verstärkerfahrten auf den Linien S1, S3 und S5 ausfallen.

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