/Innensenator Geisel hält Einschränkungen bis Jahresende für möglich

Innensenator Geisel hält Einschränkungen bis Jahresende für möglich

Der Berliner Innensenator Andreas Geisel (SPD) hält es für möglich, dass gewisse Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus das ganze Jahr gelten könnten – etwa die Abstandsregeln. Das sagte er im rbb-Inforadio. Er geht aber auch davon aus, dass erste Beschränkungen im Mai wieder aufgehoben werden können. Der „Lockdown“ sei „nicht endlos zu verlängern“. (mehr im Blog unten).

Bei Anwendung des neuen Bußgeldkatalogs (hier alle Regelungen) versprach Geisel „Augenmaß“. Zwischen 25 und 500 Euro können fällig werden, wenn man gegen die Ausgangsbeschränkungen verstößt. Wer den Mindestabstand von 1,50 Meter zu anderen Personen nicht einhält, was zu Gruppenbildung führen kann, muss womöglich zwischen 25 und 500 Euro zahlen. Die Gewerkschaft der Polizei kritisierte die neuen Regeln scharf: Wegen des Wegfalls der Ausweispflicht sei nicht mehr erkennbar, ob Mitglieder größerer Gruppen aus einer Familie oder demselben Haushalt stammten. Auch lasse sich das Sitzen auf Bänken oder Decken praktisch nicht kontrollieren, weil in der Verordnung die Dauer nicht festgeschrieben sei.

Offiziell bestätigt sind in Berlin am Donnerstagabend 3223 mit dem Coronavirus-infizierte Personen. Das ist ein Anstieg von acht Prozent im Vergleich zum Mittwoch. Das entsprach in etwa den Zuwachswerten der vergangenen Tage und war deutlich niedriger als in der Woche zuvor. In etwas mehr als acht Tagen verdoppelte sich diese Zahl. Auch dieser Zeitraum wird langsam immer größer. Derzeit werden 448 Corona-Patienten in Berlins Kliniken behandelt, davon befinden sich 116 auf Intensivstationen. Nach aktuellem Stand gibt es in Berlin bisher 20 Covid-19-Tote.

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