Lieferung von 2,5 Millionen Schutzmasken angekommen

Eine Lieferung von 2,5 Millionen Mund-Nasen-Schutzmasken ist am Dienstag in Berlin angekommen. Das erfuhr der Tagesspiegel aus der Gesundheitsverwaltung von Senatorin Dilek Kalayci (SPD). Außerdem wurden zehntausende Schutzbrillen und rund 100.000 FFP2-Schutzmasken geliefert. (mehr dazu unten im Blog)

Werden in Berlin demnächst Schulen öffnen, werden mehr Geschäfte öffnen dürfen? Dazu äußerte sich Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) am Vormittag bei „Radio Eins“ .

Der Berliner Senat hat sich am Dienstagmorgen in einer Telefonkonferenz über mögliche Lockerungen der Corona-Maßnahmen und die Vorschläge der Nationalakademie Leopoldina ausgetauscht.

Seit dem 9. April gab es keine unkomplizierten Finanzspritzen mehr von der Investitionsbank Berlin (IBB) für Selbstständige und Kleinunternehmer. Ab heute, 10 Uhr, wird das Onlineportal wieder geöffnet.

In Berlin sind inzwischen 4667 Coronavirus-Fälle bestätigt, wie die Senatsgesundheitsverwaltung am Montagabend mitteilte. Das sind 84 Infizierte mehr als noch am Sonntag, ein Wachstum von lediglich 1,8 Prozent. Allerdings ist dieser Wert wegen des Osterwochenendes wenig aussagekräftig; Nachmeldungen sind möglich. 56 Patienten sind an einer Covid-19-Erkrankung verstorben, fünf mehr als noch am Vortrag. Damit hat Brandenburg mehr Corona-Tote als Berlin zu beklagen, nämlich 60. Die meisten Todesfälle ereigneten sich in Potsdam.

[Auf dem Handy und Tablet wissen Sie mit unserer runderneuten App immer Bescheid. Sie lässt sich hier für Apple-Geräte herunterladen und hier für Android-Geräte.]

Hintergrund-Informationen zum Coronavirus:

[Behalten Sie den Überblick: Corona in Ihrem Kiez. In unseren Tagesspiegel-Bezirksnewslettern berichten wir über die Krise und die Auswirkungen auf Ihren Bezirk. Kostenlos und kompakt: leute.tagesspiegel.de]

2,5 Millionen Schutzmasken in Berlin angekommen

Eine Lieferung von 2,5 Millionen Mund-Nasen-Schutzmasken ist am Dienstag in Berlin angekommen, das erfuhr der Tagesspiegel aus der Gesundheitsverwaltung von Senatorin Dilek Kalayci (SPD). Außerdem wurden zehntausende Schutzbrillen und rund 100.000 FFP2-Schutzmasken geliefert.

Die Lieferung sei laut einem Sprecher der Gesundheitsverwaltung aus China mit dem Flugzeug nach Frankfurt gebracht worden. Von dort wurde die Großbestellung des Senats mit Lkw nach Berlin gebracht.

Insgesamt seien damit in den vergangenen Tagen rund fünf Millionen Mund-Nasen-Schutzmasken aus der zentralen Beschaffung des Senats geliefert worden. Sie sind vorrangig für Alten- und Pflegeheime und medizinisches Personal bestimmt.

Müller: Lockerungen frühestens ab dem 27. April oder 1. Mai

In der Corona-Krise stehen diese Woche erste Entscheidungen über eine Lockerung der strengen Regeln an. Am Mittwoch berät Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) darüber mit den Ministerpräsidenten der Länder.

Im Interview mit „Radio Eins“ antwortete Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) auf die Frage, was er sich ab kommenden Montag in Sachen Lockerungen bei Schulen, Kitas und im Einzelhandel wünsche, dass die beschlossenen Maßnahmen mindestens bis zum 19. / 20. April – also bis kommenden Sonntag/Montag – gelten. „Wir werden dann überprüfen, ob und was gelockert werden kann“, sagte Müller.

Die Diskussion beginne erst am morgigen Mittwoch, aber sie werde dann weitergeführt am nächsten Wochenende, „und wenn es zu Lockerungen kommen kann, dauert es ja auch wieder einige Tage, bis man die umsetzt„, erklärte der Regierende.

„Ich gehe davon aus, dass wir vielleicht ab dem 27. oder dem 1. Mai Veränderungen haben werden in diesen Ausgangsbeschränkungen“, sagte Müller. Würden zunächst die Schulen wieder eröffnet werden, müsste auch der BVG-Betrieb hochgefahren werden. Er präzisierte: „Also: Frühestens ab 27., eventuell auch erst ab 1. Mai.“

Jede Lockerung und jede Maßnahme müsse daran gemessen werden, ob das Gesundheitssystem in der Lage sei, sie zu bewältigen.

Müller hofft, dass einerseits Demonstrationen und politische Kundgebungen in begrenztem Rahmen wieder möglich sein werden, denn hier gehe es auch um ein Grundrecht, ebenso Gottesdienste, und dass der Einzelhandel „vielleicht schrittweise“ wieder öffnen könne.

„Aber es wird alles nicht mehr so sein wie vorher, es wird alles, wenn es überhaupt möglich ist, nur möglich sein mit Auflagen und Regeln.“

Mit Verweis auf Frankreich, wo die Ausgangsbeschränkungen gerade um vier Wochen verlängert wurden, sagte Müller:
„Es ist im Moment noch völlig offen, wie wir im Moment mit dem Infektionsrisiko umgehen können und
was wann gelockert werden kann.“ (mit dpa)

Mittagspause mit der Genuss-Redaktion

Damit es nicht nur Stulle mit Brot gibt, veröffentlichen die KollegInnen unserer Genuss-Redaktion jeden Tag ein einfaches und leckeres Rezept. Heute:

Tagesspiegel | Susanne Leimstoll

Schutzmaske aus Kaffeefiltertüten? Hoffentlich ein Scherz

Detlef Zielinski baut Masken aus Kaffeefiltern. Die Idee habe er beim Einkaufen aufgeschnappt, erzählt er im „Leute“-Bezirksnewsletter für Spandau (der heute Nachmittag wieder scheint – hier geht’s zum kostenlosen Abo). Ein Kunde habe zum anderen gesagt: „Dat jet janz enfach, mit ena Filtatütte.“

Offensichtlich macht sich Zielinski, der übrigens Künstler ist, nur einen Spaß, schreibt Newsletter-Autor Robert Klages. Warum sonst würden da noch Kaffeereste am Filter kleben?

Der Konzern Melitta warnt unterdessen vor solchen Experimenten, mit ihren Filtern sollte man weiterhin nur Kaffee kochen. Mehr dazu lesen Sie hier:

Verwaltungsgericht Berlin entscheidet: Paketzusteller dürfen trotz Coronakrise nicht an Sonn- und Feiertagen arbeiten

Pankows Bezirksbürgermeistrer gegen Schulöffnungen vor den Sommerferien

In der Debatte um den Zeitpunkt für
mögliche Wiedereröffnungen von Schulen hat sich am Dienstag auch Pankows Bezikrsbürgermeister Sören Benn (Linke) eingeschaltet. In einem
Facebook-Post lehnt er jegliche Lockerungen dieser Vorschrift bis zu den großen Ferien ab. Sie stelle Schulleitungen vor
„unerfüllbare, epidemiologisch-logistische Aufgaben“, setze außerdem Lehrer, Eltern und Schüler
„viel zu hohem Angststress“ aus, der sich auch in Aggressionen entladen könnte.

Stattdessen sollte es jetzt darum gehen, das Lernen in anderer Form möglich zu machen. Dazu hat Benn auch einige Vorschläge: Wöchentliche Bildungsbriefe, Telefon- und Videosprechstunden, kleine Gruppen, die sich zeitlich versetzt einmal in der Woche in der Schule treffen, Bildung von Lerntandems und Lerngruppen außerhalb der Schule. „Dies böte den Vorteil kurzer Wege und einer begrenzten und überschaubaren Anzahl von Sozialkontakten.“ Dabei müssten auch Unterscheide der sozialen Milieus beachtet werden.

Abschließend fordert Benn „gegenfinanzierte Abschläge bei der Arbeitszeit“ für Eltern, die ihre Kinder betreuen und sie beim Homeschooling unterstützen.

Polizei: Brandenburger befolgen Corona-Auflagen – 800 Platzverweise

Während der Ostertage hat die Polizei in Brandenburg wegen Verstößen gegen die Corona-Auflagen 17 Strafanzeigen aufgenommen. Insgesamt sei aber alles friedlich gewesen, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums am Dienstag. „Die Bürger halten sich sehr gut an die Vorgaben.“ Demnach gab es von Freitag bis Montag etwas mehr als 600 Polizeieinsätze wegen der Corona-Pandemie, bei denen rund 800 Platzverweise ausgesprochen und etwa 150 Ordnungswidrigkeiten aufgenommen wurden. Der Spitzentag sei am Samstag gewesen, die wenigsten Verstöße gab es demnach am Montag.

Die Brandenburger Polizei war seit Karfreitag an jedem Tag von 150 Bereitschaftspolizisten unterstützt worden. 150 Platzverweise auf einen Streich gab es am Ostersonntag am Summter See im Landkreis Oberhavel. Dort lagen Sonnenbadende dicht an dicht – der Mindestabstand von 1,50 Metern wurde nach Polizeiangaben nicht eingehalten.

In Brandenburg gelten seit Ende März strenge Auflagen zur Eindämmung der Verbreitung des Coronavirus. Beispielsweise dürfen Gruppen mit mehr als zwei Personen nicht zusammen spazieren gehen, es sei denn, sie leben in einem Haushalt. (dpa)

Polizei setzt Kontrollen am Ostermontag und in der Nacht zu Dienstag fort

Am Ostermontag und in der Nacht zu Dienstag hat die Berliner Polizei bei den Kontrollen zur Einhaltung der Corona-Regelungen zwölf Objekte und 435 Menschen im Freien überprüft. Dabei wurden sechs Strafanzeigen und 64 Ordnungswidrigkeitenanzeigen geschrieben, wie die Polizei am Dienstag mitteilte. Rund 560 Beamte waren am Montag, 140 in der Nacht zu Dienstag im Einsatz.

2086 Corona-Infizierte und 60 Tote in Brandenburg

In Brandenburg hat sich die Zahl der Menschen, die nachweislich mit dem neuartigen Coronavirus infiziert sind, auf 2086 erhöht. Das teilte das Gesundheitsministerium am Dienstag mit. Die Zahl der bestätigten Fälle stieg demnach innerhalb der letzten 24 Stunden um elf.

Bislang starben 60 Menschen nach einer Infektion mit dem Virus Sars-CoV-2, davon allein 26 in Potsdam. Der Landkreis Potsdam-Mittelmark zählte elf Tote.
Insgesamt zählt Brandenburg seit Ostermontag mehr Tote als Berlin, wo es mit Stand vom Abend 56 Verstorbene gab.

Die Zahl der bestätigten Infizierten ist in der Landeshauptstadt Potsdam mit 446 Fällen am höchsten, gefolgt vom Kreis Potsdam-Mittelmark mit 289 und dem Kreis Barnim mit 227 Infizierten. Die wenigsten nachgewiesenen Fälle meldeten der Landkreis Prignitz mit 21 und die Stadt Frankfurt (Oder) mit 22. Im Landkreis Uckermark waren es 26. (dpa)

Senat stimmt sich über Lockerungen der Corona-Regelungen ab – Verwaltungen sollen Stufenpläne konkretisieren

Der Berliner Senat hat sich heute morgen um 9 Uhr in einer Telefonkonferenz über mögliche Lockerungen der Corona-Maßnahmen und die Vorschläge der Nationalakademie Leopoldina ausgetauscht. Die Leopoldina schlägt zum Beispiel eine schrittweise Öffnung der Schulen und des Einzelhandels vor. Im Senat gibt es dem Vernehmen nach übergreifend eine größere Skepsis bei der Umsetzbarkeit dieser Vorschläge. Es sei „ein Meinungsbild, kein Stufenplan, der wissenschaftlich unterhebt ist“, hieß es.

Rot-Rot-Grün ist sich einig, dass man die morgige Videoschalte mit der Bundeskanzlerin und den Ministerpräsidenten der Länder abwarten will, um sich bundeseinheitlich abzustimmen. Die Senatsverwaltungen sind jetzt gehalten, Stufenpläne für mögliche Lockerungen zu konkretisieren. Die inhaltliche Abstimmung und Vorbereitung der nächsten Sondersitzung des Senats am Donnerstag übernimmt die Senatskanzlei. Der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) hatte in einem Interview mit „Radio Eins“ gesagt, dass über allen möglichen Lockerungen die Frage stehe, ob diese in der Konsequenz „vom Gesundheitssystem zu bewältigen sind“.

Corona-Effekt: So wenig Insassen wie nie in Berliner Gefängnissen – und weniger Prügeleien

In Berlins Gefängnissen sind weniger Häftlinge denn je, und ganze Gebäude stehen leer. Der Leerstand dient laut Justizverwaltung dazu, Isolierstationen zu schaffen, falls das Virus die Haftanstalten erreichen sollte. Unter den Vollzugsbediensteten gab es bisher noch keinen Infizierten; der einzige infizierte Häftling infizierte sich bei einem längeren Ausgang mit dem Sars-CoV2-Virus und darf erst wieder in die Haftanstalt, wenn er genesen ist, sagte Verwaltungssprecher Sebastian Brux.

Die niedrige Belegung rühre unter anderem daher, dass alle Schwarzfahrer und sonstigen Ersatzfreiheitsstrafer entlassen wurden – von den 271 durften alle bis auf 40 gehen. Die 40 stammen aus anderen Bundesländern und dürfen nicht entlassen werden. Desweiteren müssen viele Verurteilte ihre Haftstrafen vorerst nicht antreten – auch das bringt Entlastung. Insgesamt sei eine Stimmung der Solidarität bei Bediensteten und auch bei den Häftlingen eingezogen – so gebe es wegen des Abstandsgebotes auch weniger Prügeleien im Knast.

Seit heute können Häftlinge in allen Haftanstalten Besuche per Video-Anruf empfangen. Dafür wurden eigens Webcams und nötige Technik angeschafft, in ungewohnt kurzer Zeit. Da persönliche Besuche im Gefängnis derzeit nicht erlaubt sind, ist dies die einzige Möglichkeit für Insassen ihre Angehörigen zu sehen. In einigen Gefängnissen war das auch bisher schon möglich, seit dem heutigen Tage in allen. Als letztes kam jetzt das Frauengefängnis dazu.

Schönheit ist leider nicht systemrelevant

Jeden Tag kontrolliert die Polizei mit hunderten Einsatzkräften die Einhaltung der
Verordnungen zur Pandemie-Eindämmung – und lässt die Welt daran auf Twitter teilhaben.

Angaben wie „ich wollte nur Blumen gießen“, „die anderen waren nur zu Besuch“ oder „wir haben nur Reparaturen an den Nägeln durchgeführt“ schützen nicht vor Schließung & Anzeige, wenn kurz zuvor im Nagelstudio in #Moabit noch an Nägeln zweier Personen gefeilt wurde. #covid19

—
Polizei Berlin Einsatz on Twitter (@polizeiberlin_e)
https://twitter.com/PolizeiBerlin_E/status/1249981515695562752

Woidke hält Lockerungen in Schritten für gut – vor allem für Kinder

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hält eine Lockerung der drastischen Beschränkungen zum Schutz vor dem Coronavirus in mehreren Schritten für möglich – vor allem für Kinder. „Im Interesse der Kinder und ihres Wohlergehens wäre es gut, dass möglichst viele von ihnen bald wieder in Krippe, Kita und Schule gehen können“, sagte der gegenwärtige Bundesratspräsident den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Dienstag). „Entscheidend ist, wie wir mit der Eindämmung des Virus vorangekommen sind.“

Woidke bekräftigte erneut, dass Lockerungen nur schrittweise erfolgen könnten. „Einen Schnellstart wird es nicht geben.“ In einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur hatte er am Karfreitag gesagt: „Wir werden nicht von null auf hundert schalten.“ Voraussetzungen für Lockerungen seien ein weiterer Ausbau der Testkapazitäten, eine gute Grundversorgung mit Schutzausrüstung und bedarfsgerechte Ausstattung mit Intensivbetten.

Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina empfiehlt, unter bestimmten Voraussetzungen so bald wie möglich zuerst Grundschulen und die Sekundarstufe I schrittweise zu öffnen. Die bekannten Hygieneregeln müssten dabei eingehalten werden. Die Experten sprechen sich auch für eine Masken-Pflicht etwa in Bussen und Bahnen aus. (dpa)

Der Radio-Kommentar von Tagesspiegel-Chefredakteur Lorenz Maroldt zu Corona-Einschränkungen zum Nachhören

Es muss immer wieder die Verhältnismäßigkeit geprüft werden und es ist unbedingt nötig, dass die Einschränkungen befristet sind, und dann im Zweifel befristet verlängert werden“, kommentiert @lorenzmaroldt. #corona https://t.co/KIFvPdKKtI

—
radioeins on Twitter (@radioeins)
https://twitter.com/radioeins/status/1249963729640460290

Müller stellt Maskenpflicht „für bestimmte Situationen“ in Aussicht

Im Interview mit dem RBB-Sender „Radio Eins“ äußerte sich der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) heute auch zur Frage einer möglichen Maskenpflicht als Schlüssel für Lockerungen der Corona-Regeln und wann Berlin dafür genug Masken bereitstünden.

Man erhalte jetzt fortlaufend neues Material, dass erst einmal für Kliniken und Gesundheitseinrichtungen sei, sagte Müller. „Ich glaube, dass es auch eine allgemeine Maskenpflicht nicht geben wird für den öffentlichen Raum insgesamt, aber natürlich für bestimmte Situationen.“ Für Friseursalons könnte das etwa heißen, dass sowohl Kunde als auch Friseur Masken tragen müssten, weil es sich engen Kontakt gibt.

Gefragt nach seinem Eindruck, wie sich die Berlinerinnen und Berliner an die Abstandsregelungen halten, sagte Müller: „Ich hatte nach wie vor den Eindruck, dass alle da sehr diszipliniert mit umgehen, aber man achtet doch aufeinander, man achtet doch auf den Abstand.“

Außerdem: „Und es gibt auch, dafür sind die Berliner ja auch bekannt, deutliche Ansprachen, wenn mal einer sich nicht dran hält.“

Doch keine Hoffnung auf Kulanz für VBB-Kunden

Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) verweigert bei Monatskarten jede Kulanz. In einem Schreiben des VBB an den Fahrgastverband Pro Bahn heißt es, dass „die gültigen Tarifbestimmungen und Beförderungsbedingungen weiterhin anzuwenden sind“ – trotz der Coronavirus-Pandemie.

Pro-Bahn-Sprecher Peter Cornelius kritisierte die Haltung des VBB scharf: „Keine Kulanz. Alle Kunden müssen ihre Abos voll bezahlen, Ausnahmen gibt es nur mit kompliziertem Antrag bei Krankheit und amtlich verordneter Quarantäne.“ Cornelius verwies darauf, dass zum Beispiel die Deutsche Bahn im Fernverkehr „vorbildlich“ kulant sei. So lassen sich gebuchte Fahrkarten einfach stornieren, Besitzer einer Bahncard 100 sei ein Gutschein für die Zeit der Corona-Einschränkungen in Aussicht gestellt worden.

Nicht so im Regionalverkehr in Berlin und Brandenburg. Busse und Bahnen sollen zwar nicht genutzt, aber bezahlt werden, ärgert sich Cornelius. Pro Bahn forderte den VBB auf, den Kunden, „die ihr Abonnement nicht mehr nutzen können, wollen oder dürfen,
unbürokratisch ein Aussetzen der Abo-Zahlung oder eine Anrechnung auf ein späteres Abonnement zu ermöglichen“.

Der VBB verweist darauf, dass fast alle Fahrten stattfinden. So hat zum Beispiel die BVG nur 13 Prozent ihres Angebots wegen Corona reduziert. Im VBB sind BVG, S-Bahn, Regionalbahn und eine Vielzahl kleinerer Busunternehmen in Brandenburg organisiert. (Jörn Hasselmann)

Ab heute wieder Soforthilfe-Anträge für Selbstständige und Kleinunternehmer möglich

Das Angebot der Investitionsbank Berlin (IBB) wurde so gut angenommen, dass am 9. April erstmal Schluss war – keine weiteren Soforthilfe-Anträge für Soloselbstständige, Freiberufler und Kleinstunternehmer mit bis zu fünf Mitarbeitern. Doch bereits da verkündete Vorstandsvorsitzender Jürgen Allerkamp, dass es nach einer Osterpause am heutigen Dienstag ab 10 Uhr weitergehen könne (und das nur online und zwar hier).

Bis 9. April hatte die IBB rund 191.500 Anträge mit einem Gesamtvolumen von 1,6 Milliarden Euro bearbeitet. „Dies war eine enorme Kraftanstrengung“, sagte Allerkamp laut einer Mitteilung.

Im Rahmen des Programmes „Corona Zuschuss“ können die benannten Gruppen bis zu 9000 Euro beantragen. Für Unternehmen mit bis zu zehn Beschäftigten sind Finanzspritzen bis 15.000 Euro eingeplant.

Die Schnelligkeit der IBB hat indes wohl auch ihren Preis – es soll bereits einige Betrugsfälle gegeben haben, wie unsere Kollegin Ronja Ringelstein recherchiert hat. Ihren Artikel lesen Sie hier:

Tagesspiegel | Ronja Ringelstein

Warum ein Berliner Unternehmer lieber keinen Notkredit in Anspruch nimmt

Erst sollte er vier Wochen auf die „Soforthilfe“ warten, dann trotz Kontaktsperre persönlich bei der IBB erscheinen. Nun hat sich der Berliner Unternehmer entschlossen, das Krisendarlehen von 330.000 Euro nicht anzunehmen – und einen verärgerten Brief an den Vorstand der Förderbank geschrieben. Auszüge daraus lesen Sie heute im Tagesspiegel Checkpoint-Newsletter von Lorenz Maroldt.

Tagestipps aus der Kultur-Redaktion

Theater, Konzertsäle, Museen – alles geschlossen. Aber online haben viele auf. Unsere Kollegen aus dem Kultur-Ressort wählen jeden Tag ein paar Netzperlen aus, damit Sie sich nicht langweilen müssen. „Heute zahlen wir Musikerinnen auch mal Geld für ihren Online-Auftritt. Und erfahren mehr über Autoren und die Stadt, in der sie leben.“

Hier entlang, bitte:

Bergmann-Klinikum wird keine Corona-Klinik

Mehr Nachrichten rund um das Coronavirus in Potsdam und Brandenburg lesen Sie bei unseren Kollegen von den Potsdamer Neuesten Nachrichten.

FDP-Abgeordneter klagt gegen Senat: Verfassungsgericht soll Berliner Corona-Verordnung prüfen

FDP-Innenpolitiker Marcel Luthe hat eine Organklage gegen den Regierungschef und eine Senatorin eingereicht – aus mehreren Gründen.

Tagesspiegel | Alexander Fröhlich

Brandenburgs Innenminister zu Corona-Lockerungen: Im Einzelhandel Einiges machbar

Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen (CDU) hält im Einzelhandel Lockerungen der strengen Corona-Regeln für denkbar. „Ich glaube, im Bereich der Dienstleistungen, im Einzelhandel vor allem, dort kann man Einiges machen, ohne das Infektionsrisiko zu erhöhen“, sagte Stübgen in einem Rbb-„Spezial“ am Montagabend. Aber auch im Bildungsbereich sei es notwendig, was zu tun. „Wenn wir hier zu lange warten, wird der Schaden für viele größer werden als die Gefahr von höheren Infektionsgeschehen“, sagte der stellvertretende Ministerpräsident mit Blick auf mögliche Lockerungen von Corona-Auflagen vom 20. April an. „Das müssen wir uns sehr, sehr genau im Detail anschauen, denn wir dürfen nicht fahrlässig Menschenleben riskieren.“

In der Corona-Krise stehen diese Woche erste Entscheidungen über eine Lockerung der strengen Regeln an. Am Mittwoch berät Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) darüber mit den Ministerpräsidenten der Länder. Die nationale Wissenschafts-Akademie Leopoldina plädierte für einen „realistischen“ Zeitplan zurück zur Normalität. Die Wissenschaftler empfahlen, Schulen „sobald wie möglich“ wieder zu öffnen – angefangen bei Grundschulen sowie Unter- und Mittelstufen.

Spätestens am Freitag sei eine Entscheidung notwendig, sagte Stübgen im Rbb. „Wir werden als Brandenburg weiterhin sehen, dass wir zu möglichst bundesweit vergleichbaren Regelungen finden.“ An diesem Dienstag wird sich auch das brandenburgische Kabinett mit den Corona-Regeln befassen. Die umfangreichen Einschränkungen wegen der Corona-Krise waren bis zum 19. April beschlossen worden.

Aus Sicht von Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) wird es keinen Schnellstart beim Ingangsetzen des öffentlichen Lebens geben. „Wenn wir uns für Lockerungen entscheiden, kann das aber nur schrittweise erfolgen“, sagte Woidke am Montag. (dpa)