Die von der Corona-Krise schwer getroffenen Berliner Gastronomen haben sich enttäuscht über die Verordnung des Berliner Senats zu ersten Lockerungen geäußert. Der Senat habe der Branche keinerlei Perspektive gegeben, es gebe keinen Hinweis auf einen „Soft-Opening-Termin“, kritisierte der Hauptgeschäftsführer des Berliner Hotel- und Gaststättenverbands Dehoga, Thomas Lengfelder. „Die andauernden Corona-Beschränkungen werden zu einer noch nie da gewesenen Pleitewelle in unserer Branche führen.“ Sollte es nicht schnell zu weiteren umfangreichen Soforthilfen kommen, die nicht zurückzuzahlen seien, „wird es zu einer Flut von Arbeitslosen kommen“ (mehr dazu unten im Newsblog).
Der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) zeigte am Mittwochmorgen im RBB-Inforadio Verständnis für die Lage der Gastronomen. Er hoffe, dass in einer zweiten Phase Lockerungen auch für sie möglich seien, möglicherweise im Mai, wollte aber keine Versprechungen machen. „Die Gastronomen dürfen nicht die Letzten sein, an die man denkt“, sagte Müller allerdings auch. Zu einer Rückkehr zum Kita-Regelbetrieb, in der vergangenen Woche noch ab dem 1. August in Aussicht gestellt, sagte Müller: „Das muss deutlich schneller gehen.“ Die Bildungsverwaltung werde dafür jetzt einen Plan ausarbeiten.
In Berlin gibt es derzeit 5341 bestätigte Coronavirus-Fälle. Das teilte die Senatsgesundheitsverwaltung am Dienstagabend mit. Im Vergleich zum Vortag ist die Fallzahl um 76 gestiegen. 105 Covid-19-Patienten sind bislang verstorben, acht mehr als am Sonntag bekannt waren.
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