Am Rosa-Luxemburg-Platz haben am Samstagnachmittag rund 1000 Menschen gegen die die Corona-Maßnahmen protestiert. Rechtsextremisten und Verschwörungstheoretiker hatten zur sogenannten „Hygiene-Demo“ aufgerufen. Vor der Parteizentrale der Linken, dem Karl-Liebknecht-Haus, hatten sich einige Gegendemonstranten zusammengefunden. Die Berliner Polizei musste den Rosa-Luxemburg-Platz gegen 15 Uhr wegen einer zu großen Menschenansammlung sperren. Gegen 17 Uhr waren die Demonstrationen vorbei.
Die Berliner Polizei hat eine erste Zwischenbilanz zu den Kontrollen am Samstag gezogen. Laut einer Sprecherin seien viele Menschen stadtweit unterwegs, die Meisten halten sich aber „weitesgehend“ an die Kontaktbeschränkungen. Zuvor hatten Tagesspiegel-Kollegen von vollen Supermärkten und Straßen berichtet, wo die Menschen die Abstandsregeln eher locker nahmen (mehr unten im Newsblog).
Viele Brandenburger bleiben wegen der Corona-Gefahr zuhause – entsprechend mehr Müll fällt in den Haushalten an, auch weil einige Wertstoffhöfe geschlossen sind. Die Entsorgungsunternehmen verzeichnen hingegen bei Gewerbekunden rückläufige Müllmengen.
Sport-Staatssekretär Aleksander Dzembritzki (SPD) soll in einem Treffen mit den Bezirken angedeutet haben, dass die Freibäder vielleicht erst 2021 wieder öffnen können.
Das Neuköllner Ordnungsamt hat den Wochenmarkt am Maybachufer am Freitag frühzeitig geschlossen. Grund: Es waren zu viele Besucher dort. Die Abstände konnten nicht eingehalten werden. Gegen den Betreiber gibt es ein Verfahren. Er will bis zum Dienstag, da soll der Markt wieder stattfinden, zusätzliche Vorkehrungen treffen.
Auf dem Rosa-Luxemburg-Platz ist am Samstag wieder eine Demo geplant – ob und wie sie stattfinden kann, ist aber unklar.
Für Kinder und Fußgänger will Friedrichshain-Kreuzberg ab dem 1. Mai bis zu 30 Straßen für Autos sperren. Das kündigt das Bezirksamt an. Die Maßnahme soll an Sonn- und Feiertagen von 12-18 Uhr gelten.
Ähnlich wie an den letzten Wochenenden halten sich die Berlinerinnen und Berliner „weitesgehend“ an die Abstandsregeln. Verstöße kämen weiterhin immer wieder vor. Doch wenn die Beamten darauf hinweisen, zeigten sich die meisten einsichtig. Um größere Gruppen aufzuklären, sei die Polizei auch heute wieder mit Lautsprecheranlagen im Einsatz.
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In Berlin liegt die Zahl der offiziell gemeldeten Coronavirus-Fälle derzeit bei 5532 (Stand Freitagabend). Das sind 56 Infizierte mehr als am Vortag. Bisher sind 113 Covid-19-Patienten in Berlin gestorben.
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