/Autonome liefern sich über Stunden Spielchen mit der Polizei

Autonome liefern sich über Stunden Spielchen mit der Polizei

Berlin erlebt den ungewöhnlichsten Maifeiertag seit langem. Unter den Corona-Bedingungen fand Protest zunächst nur klein oder online statt. Doch am Abend versammelte sich die linke Szene in Kreuzberg 36. Autonome hatten in der Tradition der „Revolutionären 1.-Mai-Demo“ dazu aufgerufen, sich die Oranienstraße zu „nehmen“. Seit 18 Uhr lief ein Katz-und-Maus-Spiel mit der Polizei. Die Grünen-Fraktionsvorsitzende Antje Kapek kritisierte „viele Verstöße“ gegen die Abstandsregeln (mehr unten im Newsblog).

Berlins Innensenator Andreas Geisel (SPD) hat den Aufzug von Demonstranten durch Kreuzberg in Zeiten der Corona-Krise scharf kritisiert. „Dass sich Menschen in solchen Größenordnungen mit so geringem Abstand versammeln, ist schlichte Unvernunft“, sagte Geisel in der RBB-Abendschau am Freitag mit Blick auf die geltenden Corona-Einschränkungen. Die Polizei versuche, Gewaltausbrüche zu verhindern.

Am Rosa-Luxemburg-Platz fand auch am 1. Mai die „Hygienedemo“ von Verschwörungstheoretikern gegen die Corona-Eindämmungsverordnungen statt. Sie war nicht genehmigt, die Polizei nahm rund 80 Personen vorübergehend fest.

Von Neukölln rollte die „MyGruni-Demo als Autokorso Richtung Villenviertel Grunewald. Das Oberverwaltungsgericht hatte die ernst nicht genehmigte Aktion kurzfristig genehmigt. Am Nachmittag war die Demo beendet, vor Ort waren mehr Polizisten als Teilnehmende.

Bislang gibt es in Berlin 5936 bestätigte Coronavirus-Fälle, 152 daran erkrankte Personen sind bislang gestorben.

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