„Corona-Ausbrüche in Berlin sind noch lokal isolierbar“

Die Zahlen der Corona-Neuinfektionen steigen in Berlin wieder an. Die Ausbrüche seien aber noch lokal isolierbar und die Bezirke hätten die Lage unter Kontrolle, sagte Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) im Interview am Mittwoch mit dem Inforadio des „RBB“. „Sie testen sehr weitgehend, versorgen die Menschen und sorgen dafür, dass sie zu Hause bleiben.“ (Weitere Infos dazu unten im Blog.)

Ab diesem Samstag fallen die Kontaktbeschränkungen in der Hauptstadt weg. Die Menschen sollten nicht leichtsinnig werden, warnte Kalayci. Sie sehe eine Gefahr darin, dass die Lockerungen Missverstanden werden könnten.

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In Berlin sind derzeit 802 aktive Corona-Fälle gemeldet. Das teilte die Gesundheitsverwaltung am Dienstagabend mit. Das sind so viele wie seit dem 1. Mai nicht mehr. Insgesamt liegt die Zahl der registrierten Corona-Infektionen damit bei 7974, davon gelten 6961 als genesen, 211 Patienten sind im Zusammenhang mit einer Coronainfektion verstorben.

Die Zahl der Neuinfektionen ist mit 59 im Vergleich zum Vortag leicht gesunken. Weil der Reproduktionswert mit derzeit 1,96 den dritten Tag in Folge höher als 1,2 ist, springt eine der drei Corona-Ampeln auf Rot.

Der Berliner Senat hat am Dienstag ein Bußgeld für Maskenverweigerer beschlossen – dieses gilt für den öffentlichen Nahverkehr und auch im Einzelhandel. Also überall da, wo die Maskenpflicht bisher gilt. Ab Samstag gibt es in Berlin keine Kontaktbeschränkungen mehr, mehrere Menschen dürfen sich wieder privat treffen.

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Kalayci: Corona-Neuinfektionen in Berlin sind noch lokal isolierbar

Die Zahlen der Corona-Neuinfektionen steigen in Berlin wieder an. Die Ausbrüche seien aber
noch lokal isolierbar und die
Bezirke hätten die Lage unter Kontrolle, sagte Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) im Interview am Mittwoch mit dem
Inforadio des „RBB“. „Sie testen sehr weitgehend, versorgen die Menschen und sorgen dafür, dass sie zu Hause bleiben.“

Aktuell gibt es neben dem
Hotspot in Neukölln auch rund
40 Neuinfektionen in einem Wohngebäude in Friedrichshain-Kreuzberg. In beengten Wohnverhältnissen erhöhe sich das Risiko einer Ausbreitung des Virus, sagte die Gesundheitssenatorin weiter.

Noch gehe es um große Fälle, bei denen die Bezirksämter die Kontakte recht gut nachverfolgen könnten. „Die eigentliche Gefahr sehe ich, dass die Infektionen in Berlin sich streuen, das heißt, dass
die Lockerungen (…) missverstanden werden,
dass man sich jetzt supertoll in großen Familientreffen treffen kann und sich ohne Schutz begegnen kann“, erklärte sie. Ab diesem Samstag
fallen die Kontaktbeschränkungen in der Hauptstadt weg. Die Menschen sollten nicht leichtsinnig werden, warnte Kalayci.

Seit zwei Wochen steigen die Infektionszahlen stärker an. Ob es sich dabei um einzelne Ausbrüche oder eine Streuung handle, werde genau beobachtet, sagte die Senatorin. Wenn nach dem R-Wert auch eine zweite Corona-Ampel den grünen Bereich verlasse, müsse man schauen, ob man weitere Lockerungen doch sein lassen solle oder andere Maßnahmen ergreife. „Aber so weit sind wir noch nicht.“ (dpa)

Nonnemacher ruft zu Corona-Disziplin auch im Urlaub auf

Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher hat die Bürger dazu aufgerufen, die Corona-Regeln auch in der Ferienzeit konsequent einzuhalten. „Wir dürfen jetzt nicht nachlässig werden und so die zurückgewonnene Normalität aufs Spiel setzen“, mahnte Nonnemacher (Grüne) am Mittwoch laut Mitteilung. In den vergangenen zwei Wochen habe sich die Zahl der aktiv an Covid-19 Erkrankten in Brandenburg von rund 60 auf 130 mehr als verdoppelt. „Allen muss klar sein, dass jede Lockerung das Infektionsrisiko erhöht“, sagte die Ministerin. „Wir können den Weg hin zur vollständigen Normalität nur erfolgreich weitergehen, wenn alle Menschen sich weiter verantwortungsvoll und solidarisch verhalten.“

Neue Corona-Hotspots wie im Landkreis Gütersloh (Nordrhein-Westfalen) und in den Berliner Bezirken Neukölln und Friedrichshain zeigten, wie schnell das Coronavirus das öffentliche Leben wieder massiv einschränken könne. „Deshalb gilt gerade in der Urlaubszeit, in der viele Menschen verreisen und unterwegs sind, besondere Vorsicht.“ (dpa)

Nur wenige neue Corona-Neuinfektionen in Brandenburg

In Brandenburg werden weiterhin nur wenige Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert. Innerhalb eines Tages seien fünf neue Corona-Neuinfektionen gezählt worden, teilte das Gesundheitsministerium am Mittwoch zum Stand 8.00 Uhr mit. Am Dienstag waren es sechs neue Erkrankungen im Vergleich zum Vortag. Die Zahl der seit Anfang März bestätigt mit Sars-CoV-2 Infizierten liegt damit bei insgesamt 3413.

Neun Menschen werden derzeit im Krankenhaus behandelt und zwei von ihnen intensivmedizinisch beatmet. Als genesen von der Krankheit Covid-19 gelten wie am Vortag etwa 3110 Menschen. Die Zahl der im Zusammenhang mit Covid-19 Gestorbenen liegt unverändert bei 170.

Corona-Schwerpunkte in Brandenburg sind weiter die Landeshauptstadt Potsdam mit 644 Fällen, gefolgt vom Landkreis Potsdam-Mittelmark mit 566 Infizierten. Im Landkreis Prignitz und in Frankfurt (Oder) wurden mit jeweils 31 Fällen die landesweit geringsten Zahlen registriert. (dpa)

Infizierte in Gefangenensammelstelle – 20 Polizeibeamte in Quarantäne

Der Sprecher der Polizeigewerkschaft, Benjamin Jendro, teilte am Abend via Twitter mit, dass nach einem Coronafall in der Gefangenensammelstelle (GeSa) Tempelhof 20 Beamte unter Quarantäne stünden. Die Infizierte habe keine Symptome gezeigt. Trotz „guter interner Maßnahmen“ sei so etwas nicht zu verhindern, heißt es in dem Tweet.

Corona-Ausbrüche in Berliner Wohnblöcken

In Neukölln und Friedrichshain stehen Wohnhäuser unter Quarantäne, weil sich zahlreiche Bewohnerinnen und Bewohner mit dem Virus infiziert hatten. Es gibt Hinweise, dass die Fälle zusammenhängen. Doch auch in Mitte und Spandau gibt es solche Infektionsherde.

Tagesspiegel | Julius Betschka

Die Fallzahlen steigen – aber Berlin lockert weiter?

Während ganze Wohnblöcke unter Quarantäne gestellt werden, lockert der Berliner Senat für die restlichen Berlinerinnen und Berliner weiter die Corona-Einschränkungen. Die Devise: Freiheit für alle durch Wegschließen Einzelner, kommentiert unsere Autorin.

Tagesspiegel | Anke Myrrhe

59 neue Corona-Infektionen – Corona-Ampel springt auf Rot

Derzeit sind in Berlin 802 aktive Corona-Fälle gemeldet, das teilte die Gesundheitsverwaltung am Abend mit. Das sind so viele wie seit dem 1. Mai nicht mehr. Die Zahl hat sich in den vergangenen Tagen massiv erhöht: Vor einer Woche lag sie noch bei 467. Insgesamt haben sich in Berlin seit Beginn der Pandemie 7974 mit dem Coronavirus infiziert. Davon gelten 6961 als genesen, 211 Patienten sind im Zusammenhang mit einer Coronainfektion verstorben.

Die Zahl der Neuinfektionen ist mit 59 im Vergleich zum Vortag leicht gesunken, hier waren es 83. Der Reproduktionswert, der bestimmt, wie viele Menschen ein Infizierter im Schnitt ansteckt, liegt derzeit bei 1,96. Weil er den dritten Tag in Folge höher als 1,2 ist, springt die Corona-Ampel für diesen Indikator auf Rot. Der R-Wert für die vergangenen sieben Tage liegt im Durchschnitt bei 1,46. Das bedeutet, eine infizierte Person hat im Durchschnitt in der vergangenen Woche 1,46 weitere Personen angesteckt.

Die Corona-Ampeln für die anderen beiden Indikatoren stehen weiterhin auf Grün. Sie geben die Verfügbarkeit von Behandlungsplätzen auf den Intensivstationen sowie die durchschnittliche Zahl der Neuinfektionen pro Woche an. Letztere liegt am Dienstagabend bei 13,55. Auch dieser Wert ist im Vergleich zur Vorwoche sprunghaft angestiegen, vor sieben Tagen lag er noch bei 8,78. Die Gesundheitsverwaltung warnt vor einem weiteren Anstieg der Fallzahlen in den kommenden Tagen.

Brandenburg plant weitere Corona-Lockerungen – Fußball für Erwachsene

In Brandenburg sollen weitere Corona-Einschränkungen fallen – vor allem für Amateursportler und Reisende. Das kündigte Regierungssprecher Florian Engels am Dienstag in Potsdam an. Fußball, Handball oder Judo solle bald auch für Erwachsene möglich sein – bisher ist das nur für Kinder und Jugendliche der Fall. An Deck von Passagierschiffen soll künftig auf den Mund-Nasen-Schutz verzichtet werden. Der Mindestabstand von 1,5 Metern in Reisebussen solle wegfallen, aber der Mund-Nasen-Schutz wie in öffentlichen Bussen und Bahnen Pflicht werden. Die Landesregierung wolle über die Erleichterungen und den Zeitplan am kommenden Dienstag entscheiden, sagte Engels. Darauf habe sich das Kabinett verständigt. (dpa)

Polizeigewerkschaft befürwortet Masken-Bußgeld

Die Gewerkschaft der Polizei Berlin begrüßt den Bußgeldkatalog für Maskenverweigerer. In einer Pressemitteilung nannte der Sprecher der Gewerkschaft, Benjamin Jendro, den Beschluss am Dienstag „vollkommen richtig“. Die Eindämmung des Virus sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Doch „die letzten Wochen haben auch gezeigt, dass das scheinbar noch nicht alle verstanden haben.“

Die Polizei werde im Rahmen der bisherigen Streifeneinsätze gegen Verstöße gegen die Maskenpflicht vorgehen, sobald es eine verbindliche Regelung gebe. Eine flächendeckende Kontrolle der Maßnahme sei unter anderem aufgrund der Personalsituation aber nicht möglich.

Senat plant weiteres Corona-Hilfsprogramm für Wirtschaft und Kultur

Der Berliner Senat plant ein weiteres Hilfsprogramm in der Coronakrise für die Wirtschaft und die Kultur. Das Programm solle auf einer Sondersitzung an diesem Freitag beschlossen werden, kündigte der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) am Dienstag an. „Das Parlament hat uns zusätzliches Geld zur Verfügung gestellt, 500 Millionen Euro, das wollen wir möglichst schnell umsetzen, damit die betroffenen Unternehmen davon auch profitieren können“, sagte Müller. Das Programm werde auch einen „namhaften Betrag“ für Kulturinstitutionen umfassen, die in der Krise schwer zu leiden hätten. In den vergangenen Monaten hatte der Senat bereits diverse Hilfsprogramme aufgelegt. (dpa)

Bezirksbürgermeister Naumann begrüßt Bußgeld für Verstöße gegen Maskenpflicht

Charlottenburg-Wilmersdorfer Bezirksbürgermeisters Reinhard Naumann (SPD) zu den Corona-Beschlüssen des Senats: „Das Bußgeld für Fahrgäste, die in Bussen und Bahnen keine Masken tragen, begrüße ich ausdrücklich. Das war überfällig.“

Die weiteren Beschlüsse trägt Naumann mit, will sie aber nicht gesondert kommentieren. (Cay Dobberke)

Karstadt-Kaufhof: Müller will sich mit Armin Laschet abstimmen

Angesichts der drohenden Schließungen von Karstadt-Kaufhof-Filialen kündigte Michael Müller an, sich nun eng mit dem Ministerpräsidenten in Nordrhein-Westfalen, Armin Laschet (CDU), abstimmen zu wollen. „Wir haben nun mehrere Initiativen ergriffen, um darüber zu sprechen, welche Häuser wir erhalten können“, sagte Müller.

Es gehe um Filialen bundesweit, NRW sei aber besonders betroffen. Müller sagte, man habe sehr schnell mit den Gewerkschaften, den jeweiligen Betriebsräten und mit der Signa-Gruppe Kontakt aufgenommen. Signa hält sämtliche Anteile an der Warenhaus-Gruppe Galeria Karstadt Kaufhof. Müller hoffe, dass über eine Veränderung der Mietverträge einige der Häuser gerettet werden können. In einigen Tagen erwarte Müller hier die Antwort der Vermieter.

Stufen-Programm für Veranstaltungen in geschlossenen Räumen

„Wir wollen Schritt für Schritt etwas ermöglichen und nicht übers Ziel hinausschießen„, sagte Berlins Regierender Bürgermeister Müller in der Senats-Pressekonferenz. Veranstaltungen im Freien mit mehr als 1.000 Personen sind weiterhin bis einschließlich 31. August verboten. Vom 1. September bis zum Ablauf des 24. Oktober sind Veranstaltungen im Freien weiterhin mit mehr als 5.000 Personen verboten.

In geschlossenen Räumen gilt folgendes Stufenmodell: Bis einschließlich 31. Juli sind Veranstaltungen mit mehr als 300

Personen verboten. Vom 1. August bis 31. August sind Veranstaltungen mit mehr als 500 Personen verboten. Vom 1. September bis Ablauf des 30. September sind Veranstaltungen mit mehr als 750 Personen verboten. Vom 1. Oktober bis zum

Ablauf des 24. Oktober sind Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Personen verboten.

Private und familiäre Veranstaltungen dürfen künftig mit denselben Personenobergrenzen stattfinden, also z.B. bis

Ende Juli mit bis zu 300 Personen.

Müller will Quarantäne-Entscheidungen den Bezirken überlassen

Mit Blick auf Massen-Ansteckungen in Wohnblocks, zu denen es in Neukölln und Friedrichshain gekommen ist, und der Frage nach Ansteckungen in bestimmten Milieus sagte Müller: „Wir müssen bestimmte Bevölkerungsgruppen mit Sprachmittlern gezielter ansprechen. Aber man darf die Ansteckungsgefahr nicht auf die soziale Situation reduzieren. In einem First-Class-Restaurant kann ich mich auch anstecken“, sagte Müller. Jeder in jeder Lebenssituation könne sich anstecken, wenn er nicht aufpasse.

Für die Bezirke wolle Müller nicht politische Entscheidungen vorgeben, wann wie auf Neuinfektionen reagiert werde. In Neukölln steht beispielsweise ein komplettes Wohnhaus unter Quarantäne. Müller sagte, es sei richtig, dass die Gesundheitsämter sachgerecht vor Ort entschieden, wann und ob Quarantäne nötig sei.

„Ich wäre vorsichtig, zu sagen, dass die Testung nicht funktioniert hat“, sagte Müller. Es könne auch an dem individuellen Verhalten der Bewohner liegen. „Ich glaube, dass unsere Zahlen eigentlich belegen, dass Bezirks- und Landesebene seriös und mit Augenmaß vorgehen“. Dass sich in einigen Wohnblöcken mehrere Menschen anstecken, sei nun aber wieder eine neue Situation, die man zuvor noch nicht hatte.

Michael Müller: „Punktuell sind Kontrollen im ÖPNV möglich“

Der Regierende Bürgermeister Michael Müller sagte bei der Senats-Pressekonferenz am Dienstag: „Wir wollen alles tun, um den Lockdown zu vermeiden. Wir wollen drastische Maßnahmen verhindern.“ Und weiter: „Punktuell und zu ausgewählten Zeiten ist es möglich, Kontrollen im ÖPNV durchzuführen“.

Das vom Senat heute verabschiedete Bußgeld zwischen 50 und 500 Euro bei Verletzung der Maskenpflicht in Bussen und Bahnen werde bei Schwerpunktkontrollen umgesetzt. 500 Euro kämen dann bei „dauerhafter Renitenz“ zum Tragen. Innerhalb der Koalition habe niemand dem Bußgeld widersprochen.

Müller machte deutlich, dass nach wie vor die Abstandsregeln von 1,50 Metern und das Tragen von Mund-Nasen-Schutz sowie die Einhaltung der Hygieneregeln wichtig seien. „Wir müssen uns bewusst machen, dass wir noch in einer guten Situation leben. In den letzten Tagen hat sich da auch was verändert“, spielte Müller auf die gestiegenen Infektionszahlen an. Diese gute Situation könne sich „täglich ändern“. Gerade in dieser Phase komme es auf den Einzelnen an eigenverantwortlich zu handeln.

Wegen Corona: Senat will digitaler und damit krisenfester werden

Bei der Sitzung des Senats mit den Bezirksbürgermeistern wurde heute über den Zukunftspakt Verwaltung und dessen Umsetzung gesprochen. Der Pakt wurde vor 13 Monaten ins Leben gerufen und unterzeichnet. Die Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann (Grüne) aus Friedrichshain-Kreuzberg sagte nach der Sitzung, man habe durch Corona festgestellt, „dass wir schneller sein müssen“.

Durch Homeoffice der Mitarbeiter gingen Videokonferenzen und Telefonschalten „mehr recht als schlecht. Wir müssen krisenfester sein“, sagte Herrmann. Man habe Prozesse schon stark verkürzt, Bewerbungsverfahren beschleunigt, eine Führungsakademie für das Land Berlin auf den Weg gebracht.

Durch Corona habe man gesehen, wie schnell man Radwege „auf die Straße“ bringen könne. Aber offenbar gilt das nicht für alle digitalen Prozesse innerhalb der Verwaltung.

Der zuständige Staatssekretär in der Senatskanzlei, Frank Nägele, sagte, „Bremsspuren durch Corona sind deutlich spürbar“. Die mit den Bezirken abgeschlossenen Zielvereinbarungen seien drei Monate im Verzug. Man wolle während der Sommerpause einen Referentenentwurf für die Einrichtung eines sechsten Stadtrates in den Bezirken einbringen.

„Optimierbar“ seien die Prozesse zwischen Hauptverwaltung und Bezirken. Am weitesten habe man die Bürgerämter in Sachen Digitalisierung modernisiert. Den größten Nachholbedarf habe der öffentliche Gesundheitsdienst. Nägele Fazit: „Covid-19 hat uns gelehrt, wie wichtig Digitalisierung ist.“

Die Bürgerämter sind in der Krise digitaler geworden.

Bild:
Foto: Kai Uwe-Heinrich

110 Menschen am Kant-Gymnasium in Quarantäne

Die Corona-Zahlen sind nicht gut in Berlin-Spandau: Der große Ausbruch im Pflegeheim in Staaken. Dann eins, zwei, drei, mehrere Schulen mit Infizierten. Die Schwerpunktkontrolle letzte Woche in zwei Wohnhäusern. Und jetzt hat auch das Kant-Gymnasium um Marc Vehlow (nahe Altstadt, 700 Schüler) den Betrieb eingestellt. Das berichtet der Tagesspiegel-Newsletter für Berlin-Spandau. Es befinden sich viele Kinder und Lehrer in Quarantäne. Am Sonntag nannte Vehlow mehr Infos: „Die 1. Testergebnisse der 70 Personen liegen vor: In den Klassenstufe 7, 10 und bei den Lehrkräften sind zum Glück alle negativ ausgefallen. Die Quarantänezeit ist aber noch nicht aufgehoben, sondern auf 14 Tage nach dem letzten Kontakt angelegt. Am Ende folgt eine weitere 2. Testung. Erst dann kann die Quarantäne vom Gesundheitsamt wieder aufgehoben werden.“ In der Oberstufe gab es hingegen bestätigte Fälle. Folge: „Aktuell stehen 83 Schüler*innen und 27 Lehrer*innen vom Kant-Gymnasium unter Quarantäne.“ Da ist kein Unterricht mehr möglich.

Der Unterricht wird also weiter ausgesetzt – ab Donnerstag sind sowieso Sommerferien. Und deshalb, so Schulchef Vehlow, „werden die Zeugnisse im Freien vergeben, zeitlich voneinander getrennt und individuell“. Die Schule ist mit fast 170 Jahren Geschichte das älteste Gymnasium Spandaus. Spandaus Zahlen sind gestiegen durch die vielen Kontrollen. Mehr lesen Sie im Tagesspiegel-Newsletter für Berlin-Spandau.

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Mindestabstand von Tischen in Gastronomie bleibt

Auch in gastronomischen Einrichtungen bleibt es beim Mindestabstand von 1,50 Metern zwischen den Tischen. Ein Vorschlag der Wirtschaftsverwaltung, im Falle von Trennscheiben auf den Mindestabstand zu verzichten, fand keine Mehrheit im Senat.

Aufhebung der Kontaktbeschränkungen

Ab Samstag gibt es in Berlin keine Kontaktbeschränkungen von bisher maximal fünf Personen oder Mitglieder zweier Haushalte mehr. Der Senat hat die Beschränkungen aufgehoben. Im Einzelhandel gilt, dass pro Kunde nicht mehr 20 Quadratmeter, sondern nur noch zehn Quadratmeter Verkaufsfläche gelten.