Berlins Wirtschaftssenatorin Ramona Pop will den Handel stärken, indem das Land mehr verkaufsoffene Sonntage als bisher genehmigt. „Natürlich sind wir verfassungsrechtlich gebunden und können nicht alle Sonntage freigeben“, sagte die Grünen-Politikerin in einem Interview mit der „Berliner Morgenpost“. „Aber wir können im öffentlichen Interesse, das aus meiner Sicht durch eine solche Notlage gegeben ist, für mehr Freizügigkeit und Liberalität sorgen.“ Normalerweise sind nur acht offene Sonntage im Jahr erlaubt, immer in Verbindung mit Großveranstaltungen, die derzeit ausfallen. Pop plädiert nun für mindestens einen pro Monat. In der Krise sollte man „nicht an dem Gesetzestext kleben“. (Mehr dazu unten im Blog.)
Berlin verzeichnet weiterhin ein schwaches Infektionsgeschehen. Am Sonntag wurden nur sechs Neuinfektionen registriert, was aber auch an den eingeschränkten Diensten der Gesundheitsämter am Wochenende liegen kann. Echte Entspannung dokumentiert hingegen die Zahl der Covid-19-Patienten in Krankenhäusern: Nur noch 37 Betroffene müssen stationär behandelt werden, 20 von ihnen intensivmedizinisch. Derzeit sind 307 aktive Fälle bekannt, neun weniger als am Sonnabend. Alle drei Corona-Ampeln stehen auf Grün. Die Reproduktionszahl stieg am Sonntag von 0,87 auf 1,04. Vor zwei Tagen lag sie sogar nur bei 0,65. Allerdings sind solche Schwankungen bei den niedrigen Fallzahlen nicht ungewöhnlich.
Urlaubsrückkehrer aus Corona-Risikogebieten nach Berlin müssen die obligatorischen Corona-Tests künftig nicht mehr selbst bezahlen. Das berichtete der RBB. Demnach sagte Gesundheitsstaatssekretär Martin Matz (SPD) der „Abendschau“: „Wir werden jetzt schon die Kosten übernehmen für die Reiserückkehrer, die aus den Risikogebieten kommen.“ Und weiter: „Wir haben Arztpraxen, die die Tests machen können und die werden nächste Woche alle in der Lage sein, die Laborkosten abrechnen zu können bei der Kassenärztlichen Vereinigung.“
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