Bei Fridays for Future in Berlin achtet die Polizei scharf auf das Abstandsgebot

Die Klima-Bewegung Fridays for Future ruft an diesem Freitag trotz Corona wieder zu Demonstrationen für den Klimaschutz und die Energiewende auf. In Berlin findet die zentrale Kundgebung am Brandenburger Tor statt.

Am Vormittag waren in der Hauptstadt mehrere Fahrraddemos gestartet, deren Teilnehmer dann am Brandenburger Tor eintreffen. Dort begann das Hauptprogramm gegen 12 Uhr, unter den Redner*innen wird auch Luisa Neubauer sein.

Fridays for Future zufolge sind weltweit mehr als 3000 „Klimastreiks“ registriert, allein in Deutschland sind demnach mehr als 400 Demonstrationen geplant. Mehrere Aktionen wurden auch in Brandenburg angekündigt. (dpa)

Erste Teilnehmerzahlen

Soeben hat sich die Berliner Polizei zu einer möglichen Teilnehmerzahl des Klimastreiks geäußert. Eine Pressesprecherin teilte dem Tagesspiegel mit, dass sich momentan eine Personenanzahl im unteren vierstelligen Bereich vor dem Brandenburger Tor versammelt hat. Angemeldet waren 10.000 Demonstranten. Allerdings sind immer noch nicht alle Fahrraddemos zu dem Protest im Tiergarten dazu gestoßen. Eine von den Organisatoren kommuniziere Teilnehmerzahl steht noch aus.

Striktes Abstandhalten

Mittlerweile stehen die Menschen auf der Straße des 17. Juni vom Brandenburger Tor bis zur Yitzak-Rabin-Straße. Zahlreiche Ordner weisen die Demonstranten teils sehr bestimmt auf das Einhalten der Abstände hin. So dürfen ankommende Personen aus Richtung Siegessäule nicht mehr nach vorne durchrücken, damit es vor der Bühne nicht zu eng wird.

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Julius Geiler

Ärzte, Pfleger und Apotheker radeln bei der Demo mit

Klingelnd, Musik hörend und relativ schnell hat die Fahrraddemo das Regierungsviertel umrundet – vorbei am Hauptbahnhof, der Charité, dem Holocaust-Mahnmal und dem Tiergarten. An der Charité haben sich Ärzte, Pfleger und Apotheker in weißen Kitteln dem Demozug angeschlossen. Die Protestierenden sind wieder an der Siegessäule angekommen und fahren nun Richtung Brandenburger Tor.

Kulinarischer Sitzstreik

Maya, Ibo und Frizzi sind alle 18, haben dieses Jahr Abitur gemacht und frühstücken gerade vor dem Brandenburger Tor. Alle drei sind seit Beginn der Friday’s for Future-Demonstrationen dabei und fordern eine klimafreundlichere Politik der Bundesregierung.

Protest-Picknick

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Julius Geiler

Immer mehr Menschen im Tiergarten – noch keine offizielle Teilnehmerzahl

Vor dem Brandenburger Tor wächst die Demonstration weiter an. Immer noch strömen Teilnehmende zum Kundgebungsort vor dem Brandenburger Tor. Es gibt noch keine offizielle Teilnehmerzahl, aber einige tausend Menschen dürften sich hier im Tiergarten versammelt haben. Währenddessen sind die zahlreichen Fahrraddemos weiter in Mitte unterwegs und werden sich anschließend dem Protest auf der Straße des 17. Juni anschließen.

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Julius Geiler

Die Fahrraddemo fährt über die Brücke am Hauptbahnhof

Die Fahrraddemo fährt über die Brücke am Hauptbahnhof

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Felicia Klinger

„Weil es wichtig ist“

Vera ist mit ihrer Mutter zu der Fahrraddemo gekommen. Momentan legen sie einen kurzen Zwischenhalt am Hauptbahnhof ein. Vera geht in die vierte Klasse. Ihre Lehrer wissen, dass sie hier ist. „Wir mussten nur einen kleinen Zettel ausfüllen“, sagt sie, „ich bin hier, weil es wichtig für uns ist.“

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Felicia Klinger

„Wir alle kämpfen gegen Windmühlen“

Angesichts der internationalen Klimademonstrationen hat Fridays for Future der Bundesregierung Tatenlosigkeit vorgeworfen. Die vom Kabinett in dieser Woche beschlossene Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes sei „keinesfalls“ kompatibel mit den Zielen des Pariser Klimaabkommens, sagte Fridays-for-Future-Sprecherin Luisa Neubauer am Freitag im Südwestrundfunk. Es sei auch auf Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) zurückzuführen, „dass die Energiewende an die Wand gefahren wurde„.

„Wir alle kämpfen gegen Windmühlen“, sagte Neubauer über sich und andere Klimaaktivisten. Gleichzeitig sagte sie, ein Tag wie der Freitag mit zahlreichen geplanten Klimastreiks zeige, „dass wahnsinnig viele Menschen es verstanden haben“. (AFP)

Auftaktkundgebung gestartet – Bodenmarkierungen helfen beim Abstandhalten

Vor dem Brandenburger Tor läuft mittlerweile die Auftaktkundgebung. Die Band „Phänotyp“ hat soeben ihren Auftritt beendet. Immer wieder wird von den Moderatoren an das Maskentragen und Abstandhalten erinnert. Das funktioniert bisher ganz gut. Fast alle tragen einen Mund-Nasenschutz und durch auf den Boden aufgemalte Punkte fällt auch das Abstandhalten nicht so schwer.

Bühne vor dem Brandenburger Tor

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Julius Geiler

Die Aktivisten von Fridays for Future in Berlin

Sie sind jung, sehr gut organisiert, und vor allem sind sie dazu bereit, eine Verantwortung anzunehmen, vor der sich viele Erwachsene oft drücken: die Schüler*innen, die bei Fridays for Future aktiv sind.

Mein Kollege Armin Lehman hat sich mit mehreren von ihnen getroffen. Was sie antreibt, wie sie die ganze Arbeit und auch noch die Schule schaffen, und wie die Organisation funktioniert, erfahren Sie hier:

Tagesspiegel | Armin Lehmann

Auf dem Weg zum Brandenburger Tor

Die große Kundgebung in Berlin findet am Brandenburger Tor statt. Hier machen die Demonstranten einen Zwischenstopp vor dem Hauptbahnhof.

Zwischenstopp der Fahrraddemonstration am Hauptbahnhof

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Felicia Klinger

Habeck bietet Listenplätze für Bundestagswahl an

Grünen-Chef Robert Habeck hat die Demonstrationen für mehr Klimaschutz begrüßt und die Bereitschaft seiner Partei betont, Aktivisten von Fridays for Future auf Listen für die Bundestagswahl zu setzen. Es heiße Klimaschutz, aber es gehe um „Menschheitsschutz“, sagte Habeck am Freitag in Berlin. In den kommenden zehn Jahren müsse es gelingen, die Wirtschaft, Mobilität und Konsumweise so zu entwickeln, dass das Klima weitgehend nicht mehr belastet werde.

Habeck sagte, seine Partei sei offen für Aktive aus den gesellschaftlichen Bewegungen, das gelte auch für Fridays for Future. „Wir sind bereit, Leute auf die Listen zu bringen“, betonte er. Die Aktivisten wüssten, dass Druck auf der Straße wichtig sei, um die Politik immer weiter zu treiben, aber auch, dass man in Regierungsverantwortung sagen müsse, wie es gehe. Idealismus und Radikalität auf der einen Seite und Pragmatismus und das Wissen um konkrete Probleme seien kein Widerspruch: „Ohne den Idealismus der einen verlieren wir den Kompass, wissen nicht, wo wir hingehen. Ohne das Agieren in der Wirklichkeit ist ein Idealismus leer am Ende.“ (dpa)

Bild:
Michael Kappeler/dpa

Dieses Thema gehört auf die Tagesordnung. Wir haben in Deutschland langfristig eine enorme
Transformation vor uns. Und wenn es nicht gelingt, diese ganzen Industrien
klimaneutral zu machen, dann werden sie auf Dauer nicht mehr erfolgreich
arbeiten können.

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU)

Fahrrad-Demo auf der Straße des 17.Juli

Fahrrad-Demo auf der Straße des 17.Juli

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Felicia Klinger

Leipziger Straße in Berlin dicht

Mittlerweile ist die Fahrraddemo in Mitte angekommen. Soeben wurde die Leipziger Straße für den Autoverkehr gesperrt. Vor allem in Richtung Potsdamer Platz dürfte die Sperrung noch eine Weile anhalten. Das ist das Ziel der Umweltaktivisten.

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Julius Geiler

Zubringerdemo an der Siegessäule

Teile der Fahrraddemo sind auf der Straße des 17.Juni angekommen und umrunden die Siegessäule.

Sydney, Brisbane, Alice Springs – Klimaproteste auch in Australien

In ganz Australien haben Demonstranten von der Politik mehr Einsatz für den Klimaschutz eingefordert. Im Rahmen des globalen Klimastreiktages an diesem Freitag protestierten die überwiegend jungen Teilnehmer in nahezu allen Landesteilen, darunter auf dem Martin Place im Zentrum Sydneys und in Alice Springs im Red Centre des australischen Kontinents. Dort knieten Demonstranten auf der roten Erde nieder, schwenkten Flaggen der Ureinwohner und forderten auf Bannern ein Ende des Frackings – also der Erdgasförderung über Tiefbohrungen ins Gestein. Insgesamt waren mehr als 500 Aktionen in Australien geplant, bei denen jeweils maximal 20 Personen vor Ort dabei sein sollten – es gab Beschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie. (dpa)

Bild:
Dean Lewins/AAP/dpa

Am Halleschen Tor in Berlin Kreuzberg

Die Berliner Straßen sind voll. Voller Fahrräder. Fahrraddemo 1 begegnet Fahrraddemo 2 am Hallesches Tor. Großer Jubel, obwohl Fahrraddemo 2 warten muss, bis Fahrraddemo 1 passiert hat. #b2509 #Klimastreik pic.twitter.com/7Hsz0TVcYH

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undefined (@julius geiler)
https://twitter.com/glr_berlin/status/1309419043754049537

Lisa Feitsch vom Adfc

Lisa Feitsch vom Adfc

Bild:
Felicia Klinger

Zubringerdemos der NGOs an der TU Berlin

Zwei Fahrradzüge aus Neukölln und Prenzlauer Berg haben sich an der TU Berlin zu einer Zwischendemo des Bündnis „Straßen für alle“ eingefunden. Dazu gehören unter anderem der BUND, Changing Cities und der ADFC. Etwa 200 Menschen stehen mit ihren Fahrrädern vor der TU. Ein kleines Mädchen hat sich einen Kuscheltiereisbär an einer Schlüsselkette um den Hals gehängt.

Es läuft „Gute Menschen“ von OK Kid. Lise Feitsch vom ADFC bekommt während einer kurzen Rede viel Applaus: „Es gibt immer mehr Autos und viele sind SUVs“ Beim Stichwort SUV buhen die Protestierenden. Die Zubringerdemo schließt sich der Hauptfahrraddemo an der Siegessäule an.

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