In den frühen Morgenstunden deutscher Zeit ist eines deutlich: Donald Trump schlägt sich besser als erwartet. Er gewinnt diejenigen Rennen, die in den Umfragen vor der Wahl knapp aussahen. Der Präsident hat mit Florida den nötigen Grundstein für einen möglichen zweiten Wahlsieg gelegt und schon wichtige Swing States eingetütet, auf die die Demokraten gehofft hatten: Ohio und Texas. Joe Biden hat immerhin Arizona gewonnen, ein südlicher Staat, der lange rot war.
Wie könnte es weitergehen? Drei Blöcke von Staaten stehen nun im Zentrum:
- Erstens die beiden Staaten North Carolina (15 Stimmen) und Georgia (16 Stimmen). Georgia war einmal ein tiefroter Staat – schien aber plötzlich für die Demokraten in Reichweite. Das Rennen ist extrem eng. North Carolina gilt als Swing-State – auch hier ist es eng.
- Zweitens: Der Block der „Rust Belt“-Staaten Pennsylvania (20 Stimmen), Wisconsin (10 Stimmen) und Michigan (16 Stimmen).
- Drittens: Die Staaten im Westen Nevada und Arizona. Beide Staaten sind aktuell noch hart umkämpft. 6 Wahlleute gibt es in Nevada zu holen, 11 in Arizona.
Wie der Weg für beide Kandidaten ins Weiße Haus aussehen könnte:
- Wenn Trump Arizona verliert und Nevada, Georgia und North Carolina gewinnt, was durchaus wahrscheinlich ist, dann reicht ihn ein Sieg in Pennsylvania oder Siege in Wisconsin und Michigan.
- Wenn Trump Arizona und Nevada verliert und Georgia und North Carolina gewinnt, dann reicht ihm ein einzelner Sieg in den Rust-Belt-Staaten nicht. Er müsste mindestens zwei Staaten dort gewinnen.
- Wenn Biden Arizona und Nevada gewinnt und Georgia und North Carolina verliert, bräuchte er einen Sieg in zwei Rust-Belt-Staaten.
- Wenn Biden Arizona, Nevada und entweder Georgia oder North Carolina gewinnt, dann würde ihm ein Sieg in einem der Rust-Belt-Staaten reichen.
Wie der Stand bei den Wahlleuten aktuell aussieht, zeigt folgende Grafik. Die Daten der Karte beruhen auf den Berechnungen von CNN.
In den USA wählen die Bürger außerdem die 435 Abgeordneten im Repräsentantenhaus, sowie ein Drittel der hundert Senatoren neu. Wie es dabei ausgeht entscheidet darüber, wie viel Macht und Möglichkeiten der neue Präsident haben wird, seine Vorhaben umzusetzen. Auch die Mehrzahl der rund 50 Gouverneure wird neu bestimmt. Wie die Abstimmungen hier laufen, sehen Sie in den folgenden Grafiken:
Wenn Sie sich fragen, wie genau das US-Wahlsystem funktioniert, dann sind Sie hier richtig:
Zum Hintergrund finden Sie hier außerdem die 20 wichtigsten Fragen zur US-Wahl, inklusive wahrscheinlicher Szenarien:
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