Weniger Demonstranten als erwartet

– Am Tag der Einheit ist in Berlin einiges los. Demos, Feiern, Gegen-Demos. Einen Überblick über die größten Veranstaltungen finden Sie hier.

– Robert Ide erinnert in seinem Kommentar zum Tag der deutschen Einheit daran, wie viel Herzblut in selbiger eigentlich steckt.

– Ein weiteres Großereignis des 3. Oktobers, das allerdings nichts mit der Einheit zu tun hat: Der Berliner Fernsehturm feiert 50. Geburtstag.

4000 Demonstranten – „Ist halt Scheißwetter“

Die Polizei spricht mittlerweile von ungefähr 2500 Teilnehmern.

Demo jetzt am Moritzplatz. Laut dem Veranstalter sind bisher ungefähr 4000 Demonstranten unterwegs. Ein Ordner sagt dazu „Ja hätte mehr sein können, oder weniger. Aber es gibt halt Scheißwetter, Scheißurlaub und Scheißnazis“. Von der Polizei gibt es noch keine Zahlen #b0310 https://t.co/ceyprqxhUw

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„Dieser Tag bedeutet für mich Freiheit“

Laura Karstedt und ihre Eltern sind gerade auf dem Fest am Brandenburger Tor angekommen. Für die aus Rumänien stammenden Berliner sei der Tag der Deutschen Einheit etwas Besonderes: „Für mich bedeutet dieser Tag Freiheit“, sagt Karstedt. „Auch heute noch freue ich mich jedes Mal, wenn ich über die Bodenmarkierungen laufe, die die ehemalige Grenze zwischen Ost und West kennzeichnen.“ Auch ihre Eltern wollten unbedingt zum Fest.

Laura Karstedt (links) und ihre Eltern vor dem Brandenburger Tor.

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Bild: Nina Breher

Auch „Pro Chemnitz“ und islamfeindliche „German Defence League“ dabei

Die Redner von „Wir für Deutschland“ betonen die Bürgerlichkeit der Gruppe. Sie seinen eine demokratische Bewegung. Teilnehmer trugen neben Deutschlandfahnen etwa Schilder und Transparente mit Aufschriften auch Wilmer-Flaggen und die schwarz-weiß-rote Reichsflagge. Sie tragen Schilder mit „Anti Antifa“ oder „Bruderschaft Deutschland“. Auch Vertreter der Bürgerinitiative „Pro Chemnitz“ und Demonstranten mit Motiven der vom Verfassungsschutz überwachten islamfeindlichen „German Defence League“ sind vor Ort. (Mit dpa)

Demonstranten auf dem Washingtonplatz

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Helena Piontek

Eric Graziani von den Berliner Gelbwesten sagt, Deutsche sollten sich nicht für ihre Vergangenheit schämen, über die Atombombe auf Hiroshima oder die Bombardierung Dresdens würde schließlich auch keiner mehr sprechen.

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Helena Piontek

Noch wird am Hauptbahnhof gesungen

Fest zum Tag der Deutschen Einheit trotz Nieselwetter gut besucht

Während an anderen Orten Demonstrationen beginnen, findet am Brandenburger Tor das Fest zum Tag der Deutschen Einheit statt. Das Wetter ist mäßig, der Andrang aber verhältnismäßig gut. Das findet auch Mohammad, der mit seinem Team Einlasskontrollen durchführt.

Seit acht Jahren arbeitet er jedes Jahr an einem der Eingänge zum Festgelände. Er mache den Job gern – auch wenn einige Besucher im Zuge der Kontrollen wütend würden. „Von Beleidigungen bis Spucken ist alles dabei“, sagt Mohammad, „aber das geht bei mir aber hier rein und da raus.“

Mohammad und sein Team kontrollieren Taschen.

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Nina Breher

Merkels „Nein“ zu Intoleranz

Angela Merkel warb beim Festakt in Kiel für offene und kontroverse Debatten, mahnte aber zugleich die Einhaltung der „Spielregeln“ des Grundgesetzes an. Über die großen Herausforderungen unserer Zeit müsse „offen, lebendig und kontrovers“ diskutiert werden, sagte sie am Donnerstag in Kiel. Dabei gelte: „Nein zu Intoleranz, Nein zu Ausgrenzung, Nein zu Hass und Antisemitismus“.

Die Werte des Grundgesetzes müssten „jede Debatte in unserem Lande“ bestimmen, fügte Merkel hinzu. Als Bürger in einer Demokratie hätten alle die Verpflichtung, Freiheit und Rechtsstaatlichkeit immer wieder aufs Neue zu sichern. Dazu gehöre, „dass niemand, der öffentlich Verantwortung übernimmt, um Leib und Leben fürchten muss“. (AFP)

Bei der Mietendemo kaum Menschen ohne Organisationsbezug

Mietendemo setzt sich Richtung Jannowitzbrücke in Bewegung. Es kommen immer noch Demonstrant*innen hinzu. Was auffällt: Fast alle gehören zu Organisationen. Vorsichtige Vermutung: Es ist diesmal nicht gelungen weit über die eigenen Kreise hinaus zu mobilisieren. #b0310

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Mietendemo bis jetzt ruhig
Der Demozug erreicht gerade die Jannowitzbrücke und zieht weiter Richtung Kreuzberg. Es ist sehr viel Polizei anwesend, die Demo verläuft aber bisher recht ruhig. Langsam beginnen Sprechchöre wie “Hopp, hopp, hopp. Mietenstopp“ zu verfangen. Der Regen schreckt die Demonstranten nicht ab. Immer noch schließen sich weitere Menschen an. Einige haben Kochdeckel mitgebracht.

Der Demozug erreicht die Jannowitzbrücke

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Leonard Scharfenberg

Demonstration von „Wir für Deutschland“ will losziehen

Demonstranten von vor dem Hauptbahnhof.

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Helena Piontek

Polizei: Mittlerweile rund 600 rechte Demonstranten

Um 14.10 Uhr soll es nun losgehen, sagt Eric Graziani von “Wir für Deutschland”. Mittlerweile haben sich auf dem Washingtonplatz etwa 600 Menschen versammelt, wie die Berliner Polizei auf Nachfrage mitteilte.

Demonstration am Hauptbahnhof

Immer wieder rufen Demonstranten “Wir sind das Volk” oder “Merkel muss weg”.

Demonstranten bei „Wir für Deutschland“ in Wartestellung

Teilnehmer der Demonstration von “Wir für Deutschland”

Bild:
Helena Piontek

Mittlerweile schallt aus den Boxen der kleinen Bühne heroische Musik. Die mehr als 200 Teilnehmer der Demonstration “Wir für Deutschland” versammeln sich vor der Bühne und warten auf die ersten Redebeiträge.

Viele haben eine Deutschlandfahne dabei, andere die Wirmer-Flagge oder die schwarz-weiß-rote Reichsflagge.

“Der Mietendeckel darf nicht atmen“

Ein Vertreter der Initiative “Deutsche Wohnen und Co. enteignen spricht. Nach dem Mietendeckel-Entwurf von Senatorin Lompscher hätte sich die Mieterinitiative verstanden gefühlt. Doch die “Genossen von SPD und Grünen“ würden das Gesetz jetzt verwässern. Viel Begeisterung gibt es beim Satz “Der Mietendeckel darf nicht atmen. Er muss fest schließen“. Lautstark fordern die Demonstranten danach “Enteignung! Enteignung!“

Auch der Berliner Mieterverein sieht den Entwurf ebenfalls als ersten Erfolg. Man merke den Wohnungskonzernen die Verunsicherung an. Das Gesetz gehe aber nicht weit genug.

Der Platz ist mittlerweile gut gefüllt und die Demonstranten füllen auch die Alexanderstraße.

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Leonard Scharfenberg

Günther wirft AfD „Verhöhnung“ von DDR-Demonstranten vor

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hat der AfD vorgeworfen, die Demonstranten in der ehemaligen DDR durch politische Vereinnahmung zu verhöhnen. „Die Menschen in der DDR waren damals extrem mutig, als sie auf die Straße gingen und die Wiedervereinigung auf friedliche Weise erlangten“, sagte der amtierende Bundesratspräsident in Kiel.

Es sei „eine Verhöhnung der Leistung dieser Menschen, wenn Parteien diesen Mut heute für ihre parteipolitischen Zwecke missbrauchen, indem sie von der Wende 2.0 reden“. Günther nannte die AfD nicht direkt, nahm aber mit der Nennung von deren Wahlkampfslogan zu einer „Wende 2.0“ eindeutig Bezug auf die Rechtspopulisten. (AFP)

Ministerpräsident Daniel Günther.

Bild:
Carsten Rehder/dpa

200 statt 5000 bei „Wir für Deutschland“-Demo

Die Teilnehmer von “Wir für Deutschland” versammeln sich am Washingtonplatz.

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Helena Piontek

Teilnehmer der von “Wir für Deutschland” angemeldeten Demonstration.

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Helena Piontek

5000 Teilnehmer meldeten die Veranstalter der rechtsextremen Demonstration “Wir sind Deutschland” an. Um kurz nach 13 Uhr haben sich gerade einmal knapp 200 Menschen auf dem Washingtonplatz am Berliner Hauptbahnhof versammelt. Von hier aus soll in kürze der Demozug starten.

Mietendemonstranten solidarisch mit den WfD-Gegendemos

Direkt zu Beginn der Mietendemo spricht “Aufstehen gegen Rassismus“ und macht klar, dass die Trennung der Gesellschaft “zwischen Oben und Unten“ verläuft und nicht zwischen Migrantinnen und Migranten und Deutschen. Es gibt Applaus.

Mietendemo am Alex beginnt

Langsam füllt sich der Platz vor dem Haus des Lehrers mit
Demonstranten. Noch ist es sehr überschaubar. Es läuft Musik. Die Demo wird bald unter dem Motto “Richtig Deckeln, dann enteignen“ Richtung Jannowitzbrücke starten
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Langsam füllt sich der Platz am Haus des Lehrers.

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Leonard Scharfenberg

Merkel: Einheit der Deutschen noch nicht vollendet

Merkel sieht in Deutschland weiterhin Defizite im Zusammenhalt zwischen Ost und West. Die staatliche deutsche Einheit sei vollendet, die Einheit der Deutschen sei es nicht. Die deutsche Einheit bleibe ein fortwährender Prozess und ständiger Auftrag.

Merkel rief in ihrer Rede zu demokratischem Engagement auf. „Als Bürgerinnen und Bürger in der Demokratie haben wir alle eine Verpflichtung“, sagte die CDU-Politikerin. Freiheit sei immer „Freiheit in Verantwortung“.

Auf dem Washingtonplatz ist nicht viel los

Eigentlich waren 5000 Teilnehmer zu der rechtsextremen Demonstration „Wir für Deutschland“ angemeldet. Was sich hier kurz vor Beginn der Veranstaltung auf dem #Washingtonplatz sammelt, sieht nach deutlich weniger aus. #b0310 @Tagesspiegel

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Demo-Vorbereitung an der Friedrichstraße

Rund um den Bahnhof Friedrichsstraße tummeln sich schon um die 30 Einsatzwägen der Berliner Polizei. Hier wird später die Route der Rechtsextremen vorbeiführen. Angespannte Stimmung #b0310

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