Eine mögliche Verwechslung bei der Stimmerfassung im Wahlbezirk Hamburg-Langenhorn stellt den knappen Wiedereinzug der FDP in die Bürgerschaft infrage. In einem Wahllokal kamen die Liberalen nach der vereinfachten Auszählung am Sonntagabend auf 22,4 Prozent, die Grünen hingegen nur auf 5,1 Prozent. Landesweit war das Ergebnis umgekehrt ausgefallen. „Auffällig ist das auf jeden Fall“, sagte Landeswahlleiter Oliver Rudolf. Sollten tatsächlich auf die FDP weniger Stimmen entfallen als bisher angenommen, könnte sie Einzug ins Stadtparlament doch noch verpasst. Alle Stimmen werden am Montag aber ohnehin erneut ausgezählt, so dass ein Irrtum dann auch festgestellt würde.
Die SPD hat die Bürgerschaftswahl in Hamburg klar gewonnen. Laut Hochrechnungen liegt die SPD bei um die 38 Prozent. Die Grünen werden zweitstärkste Kraft mit um die 25 Prozent. Beide Parteien können ihre rot-grüne Koalition damit locker fortsetzen. Die CDU stürzt den Prognosen zufolge auf etwa 11 Prozent auf ihr bundesweit schlechtestes Landtagswahlergebnis seit fast 70 Jahren ab. AfD und FDP müssen um den Wiedereinzug in die Bürgerschaft bangen.
Das CDU-Debakel müsse für die Partei Folgen haben, sagte Jens Spahn, möglicher Bewerber um den CDU-Vorsitz: „Das Ergebnis muss uns alle ein Stück wachrütteln.“
Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher bejubelte den Erfolg seiner Partei: „Was für ein großartiger Abend.“ Er sagte, er strebe ein erneutes Bündnis mit den Grünen an, er will aber auch mit der CDU sondieren.
