Die erst Berlinale des Leitungsduos Charlo Chatrian und Mariette Rissenbeek ist fast geschafft, am heutigen Samstag laufen keine Wettbewerbsfilme mehr. Die Jury tagt bereits. Die Frage, wer die Bären gewinnt, beantworten wir hier im Liveblog ab 18.30 Uhr.
Chatrian und Rissenbeek hatten keinen leichten Start, zu Beginn des Festivals überschattete der Anschlag von Hanau das Festival, auch die Coronavirus-Krise entwickelte sich auf dem Potsdamer Platz zum wichtigsten Gesprächsthema. Aber der Wettbewerb endete dank Mohammad Rasoulofs „There is no Evil“ mit einem eindrucksvollen persönlichen und politischen Statement des iranischen Regisseurs.
Insgesamt fiel der erste Berlinale von Chatrian und Rissenbeek durchwachsen aus. Das Fehlen von Stars wurde bemängelt, was nichts daran änderte, dass die Kinosäle besser denn je besucht waren. Die Lust auf Arthousekino ist in Berlin auch ohne große Namen weiter ungebrochen, ein gutes Signal. Die neue Wettbewerbsreihe „Encounters“ überzeugt mit starken Beiträgen.
Heute werden ab 19 Uhr die Hauptpreise vergeben, allerdings erstmals ohne den Alfred-Bauer-Preis, nachdem kurz vor dem Festival neue Erkenntnisse über die Verstrickung des Namensgebers (und Berlinale-Gründungsdirektors) in die NS-Bürokratie bekannt geworden waren. Zu den Favoriten der internationalen Kritik gehören Eliza Hittmans „Never Rarely Sometimes Always“ und Tsai Ming-liangs „Days“, aber auch der deutsche Regisseur Christian Petzold darf sich mit „Undine“ Hoffnung machen. Die Einschätzungen unserer Kritikerinnen finden Sie ebenfalls in diesem Blog.
Ab 19 Uhr übertragen wir hier vom roten Teppich, um 20.30 Uhr findet die Pressekonferenz zu den Silbernen und Goldenen Bären statt. Schon mittags wird u.a. der Preis der Tagesspiegel-Leserjury verliehen.
Lesen Sie auf unserer Themenseite zur Berlinale alle Rezensionen und Hintergründe zum Filmfestival.
