Virologe Christian Drosten rät zur Schutzmaske

Nachdem viele zunächst an der Wirkung einer Maske gezweifelt hatten, raten nun immer mehr auch in Deutschland dazu. Chef-Virologe Christian Drosten von der Charité sagt nach der Veröffentlichung einer neuen Studie klar: Maske auf! Auch einfache Stoffmasken würden demnach helfen.

Weitere wichtige Nachrichten: Angela Merkel hat die häuslichen Quarantäne beendet. Das Robert Koch-Institut sieht erste Erfolge der Kontaktsperre, fürchtet aber eine höhere Sterberate in den nächsten zwei Wochen. In den USA wurden 1169 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden gezählt (mehr im Newsblog weiter unten).

Hier die aktuellen Coronavirus-Zahlen: Laut den Meldungen aus den Landkreisen, die der Tagesspiegel sammelt, sind derzeit knapp 85.000 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Mehr als 1100 sind an Covid-19 gestorben. Weltweit gibt es nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität nun mehr als eine Million Infizierte: Nach Stand vom Freitagmittag sind es fast 1.027.000 Zudem sind dort insgesamt 53.975 Tote verzeichnet.

Düstere Aussichten vom RKI

Der Chef des Robert-Koch-Instituts fürchtet, dass die Epidemie in Deutschland noch deutlich größere Auswirkungen haben wird als bisher – und dass das Gesundheitssystem an seine Grenzen kommen wird. „Ich habe die Einschätzung, dass die Intensivbetten nicht reichen werden„, sagte Lothar Wieler am Freitag. Zudem müsse man davon ausgehen, dass die Sterberate weiter ansteigen wird.

Wieler sieht aber auch Positives. Es sei gelungen die Reproduktionsrate bei den Infektionen auf eins zu drücken. Das heißt, dass ein Infizierter nur jeweils einen wieder ansteckt. Er hoffe, dass die Zahl in den nächsten Tagen unter eins sinke. In dem Fall geht dann über die Zeit auch die Zahl der Erkrankungen zurück.

Der RKI-Chef Lothar Wieler ist besorgt

Bild:
Michele Tantussi/Reuters

Zu einer anderen Einschätzung als Wieler kommt übrigens die Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG).
Präsident Gerald Gaß sagte dem Fernsehsender n-tv: „Ich bin zuversichtlich, dass wir die nächsten zehn, 14 Tage schaffen werden, dass es gelingen wird, jedem Patienten, der einen Beatmungsplatz braucht, einen solchen zu ermöglichen.“ Derzeit würden 2500 Patienten auf Intensivstationen beatmet. Es seien
noch gut 10.000 Beatmungsplätze frei.

Was bringen die Einschränkungen?

„Die Strategie trägt bisher“, sagt RKI-Chef Lothar Wieler. So hätten die Ausgangsbeschränkungen zu einer Verlangsamung der Ausbreitung des Virus beigetragen – und Zeit für wichtige Maßnahmen gebracht. „Wir haben schon deutlich mehr Intensivbetten in Deutschland“, sagt Wieler.

Tagesspiegel | Sven Lemkemeyer

Maske auf!

Sagt jetzt auch der Virologe Prof. Christian Drosten. Na dann.

Heute veröffentlicht: Einfache medizinische Gesichtsmasken reduzieren Abgabe von Coronavirus und Influenzavirus durch den infizierten Maskenträger. Weniger Virus in Tröpfchen und Aerosol. https://t.co/yYMBTjfMCs #maskeauf Übrigens: Stoffmasken kann man zur Reinigung auch bügeln.

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Christian Drosten on Twitter (@c_drosten)
https://twitter.com/c_drosten/status/1246022917399478272

Wenn das Geld knapp wird

Die Krise könnte für viele Deutsche auch finanziell riesige Probleme nach sich ziehen. Lesen Sie mal

Es sind existenzielle Fragen, die sich viele Menschen derzeit stellen: Verliere ich meinen Job? Wie lange kann ich meine Miete noch zahlen? Jeder fünfte Deutsche fürchtet aufgrund der Corona-Pandemie finanzielle Einbußen, zeigt eine Umfrage des Marktforschungsunternehmens Ipsos. Und glaubt man den Prognosen der Ökonomen, sind diese Ängste durchaus berechtigt.

Tagesspiegel | Carla Neuhaus

Auch Singapur macht jetzt dicht

Singapur galt bisher als Vorreiter in der Bekämpfung des Coronavirus. Unter anderem setzt das Land auf eine Tracking-App, die nun auch in Deutschland im Gespräch ist. Allerdings reichen die Maßnahmen im Stadtstaat offenbar nicht aus. Denn nun sollen ab kommendem Dienstag auch dort Schulen und andere Einrichtungen geschlossen werden, um die Verbreitung des Virus zu verlangsamen.

SINGAPORE – Most workplaces will be closed from next Tuesday (April 7) and all schools will move to full home-based learning a day later, as Singapore puts in place a „circuit breaker“ to pre-empt escalating coronavirus infections, said Prime Minister Lee Hsien Loong.

The Straits Times | Danson Cheong

Interesting… and ominous. If even Singapore (with its contact tracing, intense surveillance, widespread mask use, extensive testing and efficient state) can’t keep offices and schools open then how long will lockdowns in the West have to last? https://t.co/CiksVRsBHh

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Jeremy Cliffe on Twitter (@jeremycliffe)
https://twitter.com/JeremyCliffe/status/1246017990304432128

Wieder hunderte Tote in Spanien

Im stark von der Coronavirus-Pandemie betroffenen Spanien sind binnen 24 Stunden 932 neue Todesfälle in Zusammenhang mit einer Sars-CoV-2-Infektion registriert worden. Damit stieg die Gesamtzahl der Toten auf 10.935, wie das Gesundheitsministerium in Madrid am Freitag mitteilte. Es war der zweite Tag in Folge mit mehr als 900 und bereits der siebte in Serie mit mehr als 800 Toten in Spanien.

Die Zahl nachgewiesener Neuinfektionen stieg um knapp 7500 auf fast 118 000. Gleichzeitig wurden den amtlichen Angaben zufolge fast 4000 Patienten, die wegen einer Infektion mit dem Virus Sars-CoV-2 an Covid-19 erkrankt waren, innerhalb eines Tages als geheilt entlassen. Von den bisher mehr als 56 000 Infizierten, die in Spanien in Krankenhäusern behandelt werden mussten, sind damit bereits mehr als 30 000 Menschen wieder gesund. (dpa)

Gute Nachrichten auch für die Kanzlerin

Angela Merkel ist seit diesem Freitag wieder im Kanzleramt tätig. Das sagt ihr Regierungssprecher Steffen Seibert. Ihre 14-tätige häusliche Quarantäne wegen eines Coronavirus-Verdachts sei damit beendet. (Reuters)

Zurück ins Büro ging es für Angela Merkel

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Foto: Kay Nietfeld/dpa

Hätten wir das auch endlich geklärt

Aaaalso, jetzt abschließend aus der Pressestelle der @polizeiberlin: Bars dürfen auch in Coronazeiten (Eindämmungsverordnung) öffnen, um Getränke „to go“ zu verkaufen. Die vorgeschriebenen Abstandsregeln etc. müssen eingehalten werden. https://t.co/pIE01jgsUS

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Robert Klages on Twitter (@klagesspiegel)
https://twitter.com/Klagesspiegel/status/1246015104317087744

Fast 200.000 Deutsche zurückgeholt

Die Bundesregierung hat nach Angaben des Auswärtigen Amtes bislang 194.000 Deutsche aus dem Ausland zurückgeholt. Hinzu kämen 3600 Personen aus anderen EU-Ländern. Es gebe aber noch einige Länder, aus denen noch Tausende Deutsche ausgeflogen werden müssten, zum Beispiel Neuseeland. (Reuters)

Not-Lazarett in London öffnet

Nach weniger als zwei Wochen Bauzeit öffnet heute ein Not-Lazarett in einem Londoner Kongresszentrum. Das Nightingale-Hospital in den Docklands im Osten der Stadt soll anfangs bis zu 500, später dann bis zu 4000 Patienten aufnehmen können. Es ist die erste von sechs Notkliniken, die im gesamten Land entstehen sollen, um Covid-19-Kranke zu behandeln. (Reuters)

Hoffen auf Hilfe. Das Not-Lazarett Nightingale in London.

Bild:
Paul Childs/Reuters

Gibt’s ja gar nicht: Noch eine gute Nachricht

US-Regierung ändert Sicht bezüglich Schutzmasken

Die Regierung von Präsident Donald Trump, der anfangs zögerlich auf die Pandemie reagiert hat, will sich nun wohl den örtlichen Behörden anschließen und zum Tragen von Schutzmasken raten. Eine solche Empfehlung werde in den kommenden Tagen den Leitlinien für Schutzmaßnahmen der Gesundheitsbehörden CDC hinzugefügt, sagte Deborah Brix, die Trumps Coronavirus-Arbeitsgruppe angehört. (Reuters)

Mal eine gute Nachricht

Der Hannoveraner Schlagersänger Freddy Caruso alias Fred Meier-Klocker singt derzeit vor Altersheimen. Mit seinem mobilen Verstärker postiert er sich vor den Gebäuden, während die Bewohner auf Balkonen oder im Atrium mit geöffneten Flügeltüren den Liedern lauschen. „Bis nach Ostern habe ich alle zwei Tage einen Auftritt“, erzählt der 73-Jährige. Beim letzten Mini-Konzert vorm Marienstift in Barsinghausen bei Hannover hörten mehrere Dutzend Bewohner zu, Pflegerinnen forderten zum Tanz auf. (dpa)

Der tägliche Blick in die USA

US-Präsident Donald Trump fährt in der Coronavirus-Krise rhetorisch schweres Geschütz auf. „Amerika führt weiterhin einen kompromisslosen Krieg, um das Virus zu besiegen“, sagte er etwa am Mittwochabend bei seiner täglichen Pressekonferenz im Weißen Haus. Das Virus werde „an jeder Front“ angegriffen.

Tagesspiegel

Kommt jetzt der Medikamenten-Engpass?

Der Verband der Arzneimittel-Importeure (VAD) warnt vor Knappheit bei Medikamenten, Schutzkleidung und Desinfektionsmittel. „Es ist davon auszugehen, dass die Knappheiten mit zunehmender Dauer der Krise und in Abhängigkeit der von den Staaten ergriffenen Maßnahmen noch deutlich an Bedeutung gewinnen werden“, sagt VAD-Vorstand Jörg Geller. Dies liege an Handelsbeschränkungen und an Exportverboten. Zudem seien Hamsterkäufe dafür verantwortlich. Medikamente dürften deswegen nur noch in handelsüblichen Mengen ausgegeben werden. (Reuters)

Die Todesfälle werden eher unterschätzt

RKI-Chef Lothar Wieler

Wir stehen am Anfang der Epidemie und dürfen jetzt nicht nachlassen

RKI-Chef Lothar Wieler

RKI-Chef zu Masken

Weiterhin sei es vor allem wichtig, dass die Menschen Abstand halten, sagte der Chef des Robert-Koch-Instituts Lothar Wieler. Vor allem gelte dies für den öffentlichen Nahverkehr. Eine Maske könne trotzdem dabei helfen, andere zu schützen.

Aktuelle Zahlen vom RKI

Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts liegt die Sterberate in Deutschland nunmehr bei 1,2 Prozent. Das jüngste Opfer hierzulande war 28 Jahre alt und hatte Vorerkrankungen.

Wir müssen davon ausgehen, dass die Sterberate steigt

RKI-Chef Wieler

Oprah Winfrey will zehn Millionen Dollar spenden

US-Starmoderatorin Oprah Winfrey (65) hat angekündigt, zehn Millionen US-Dollar (umgerechnet gut neun Millionen Euro) für Corona-Hilfsmaßnahmen zur Verfügung zu stellen. „Ich spende, um Amerikanern während dieser Pandemie in Städten, im ganzen Land und in Gebieten, in denen ich aufgewachsen bin, zu helfen“, schreibt sie auf Twitter.

Wenn es eine Krise gebe und die Verletzbarsten der Gesellschaft betroffen seien, dann denke sie an ihre Kindheit. „Ich erinnere mich immer noch daran, als ich mit meiner Mutter in Milwaukee aufgewachsen bin und wir auf soziale Unterstützung angewiesen waren“, sagte Winfrey in einem Video, das auf Apple TV veröffentlicht wurde. Manchmal hätten sie Hilfe gebraucht nur zum Überleben.

Die Moderatorin spendet auch eine Million Dollar an „America’s Food Fund“. Der wurde nach ihren Angaben unter anderem von Schauspieler Leonardo DiCaprio (45) ins Leben gerufen.

Mehr als 236.000 Infektionen waren in den USA laut Johns-Hopkins-Universität bis Donnerstag nachgewiesen. Das sind die meisten Fälle pro Land weltweit. Fast 6000 Menschen sind dort an den Folgen des Coronavirus gestorben. (dpa)

I am donating $10 million overall to help Americans during this pandemic in cities across the country and in areas where I grew up. For more on this Fund and how everyone can be of service, watch this free AppleTV+ conversation here: https://t.co/n7L6drnpcV

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Oprah Winfrey on Twitter (@oprah)
https://twitter.com/Oprah/status/1245725704760758274