R-Wert steigt auf 1,66 – Zahl der aktiven Fälle sinkt

In Berlin sinkt die Zahl der aktiven Coronavirus-Fälle. Wie die Gesundheitsverwaltung am Montagabend mitteilte, gibt es in der Stadt noch 321 Fälle – am Sonntag waren es noch 338 aktive Fälle gewesen. Die Zahl der Toten blieb konstant bei 198. Gleichzeitig stieg jedoch der R-Wert erneut von 1,41 auf nun 1,66. Sollte der R-Wert, also die Zahl, die ermittelt, wie viele Personen von einem Infizierten neu angesteckt werden, am Dienstag erneut über dem Grenzwert von 1,2 liegen, würde eine der drei „Corona-Ampeln“ auf Rot springen. (mehr dazu unten im Newsblog).

In Kreuzberg haben sich unterdessen am Sonntagabend tausende Techno-Fans zu einer Demonstration versammelt – mitten auf dem Landwehrkanal. Dem CDU-Abgeordneten Tim-Christopher Zeelen fehlt dafür jegliches Verständnis, die Grünen-Fraktionschefin Silke Gebel sagte: „Ein Rave vor einem Krankenhaus ist mindestens schlechter Stil.“

Am Pfingstwochenende waren zahlreiche Menschen auf Berlins Straßen unterwegs. Viele politische Kundgebungen liefen unter dem Motto #BlackLivesMatter und richteten sich gegen rassistische Polizeigewalt.

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R-Wert steigt weiter – Ampel aber noch auf Grün

Die Reproduktionszahl, der sogenannte R-Wert, liegt in Berlin den zweiten Tag in Folge über der kritischen Schwelle von 1,2. Wie die Gesundheitsverwaltung am Montagabend mitteilte, stieg die Zahl von 1,41 auf 1,66 an. Sollte der R-Wert auch am Dienstag über dem vom Senat festgelegten Grenzwert von 1,2 liegen, würde eine der drei „Corona-Ampeln“ von Grün auf Rot springen.

Der R-Wert ermittelt, wie viele Menschen von einem Infizierten neu angesteckt werden. Die Gesundheitsverwaltung wies jedoch darauf hin, dass wegen der geringen Fallzahlen die geschätzte Reproduktionszahl schwankungsanfällig sei. Konsequnezen hätte die Rote Ampel indes nicht, da die anderen beiden Werte (Zahl der Neuinfektionen und Plätze auf Intensivstationen) weiter deutlich unter den festgelegten Grenzwerten liegen.

Zahl der aktiven Fälle sinkt weiter

Die Zahl der bestätigten aktiven Coronavirus-Fälle in Berlin ist weiter gesunken. Wie die Gesundheitsverwaltung am Montagabend mitteilte, fiel die Zahl von 338 auf 321. Demnach haben sich in der Stadt bislang insgesamt 6838 Menschen mit dem Virus infiziert, 23 mehr als am Vortag. 198 Personen starben, damit blieb die Zahl der Todesfälle im Vergleich zum Vortag unverändert. In den Krankenhäusern in Berlin werden aktuell noch 138 Patienten behandelt, 40 davon auf der Intensivstation.

Berliner Clubcommission distanziert sich von Demo-Rave in Kreuzberg
„Diese Demonstration steht leider im völligen Kontrast zu unseren Bemühungen im Rahmen unserer United We Stream Kampagne, Bewusstsein zu schaffen und Social Distancing einzuhalten.“ Die Clubcommission Berlin hat sich in den sozialen Netzwerken vom Demonstration-Rave am Sonntag in Kreuzberg distanziert. Das Anliegen sei begrüßenswert gewesen, doch die Organisation sei nicht aufgegangen. 3000 Menschen „demonstrierten“ lautstark und ohne Abstand oder Masken. Auf die Planung habe man nicht eingehen können, weil man zuvor nicht kontaktiert worden war. Die Clubcommission Berlin warb dafür, dass die Demo-Teilnehmer in den kommenden 14 Tagen ihre sozialen Kontakte auf ein Minimum reduzieren sollten.

Veranstalter rechtfertigen und entschuldigen sich

Nach der deutlichen Kritik an dem Techno-Rave in Kreuzberg mit mehreren hundert Teilnehmern in Schlauchbooten auf dem Landwehrkanal, sowie am Ufer, haben sich die Veranstalter zu Wort gemeldet. In einem Statement verteidigten sie zunächst ihr „legitimes Interesse“, zu demonstrieren und damit auf die existenziell bedrohte Lage für Künstler und Kultureinrichtungen aufmerksam zu machen.

Während der Demonstration habe man wiederholt dazu aufgerufen, Abstandsregeln zu befolgen und Gesichtsmasken zu tragen. „Dennoch hat unsere Kommunikation nicht alle Teilnehmenden erreicht – hier wäre in Anbetracht der Menschenmenge ein umfassenderes Sicherheitskonzept, auch in Zusammenarbeit mit den Behörden, wichtig gewesen.“ Das lag offenbar auch an der hohen Teilnehmerzahl, mit der die Veranstalter offenbar nicht gerechnet hatten. „Keine der organisierenden Personen hat mit dieser Größenordnung gerechnet.“

Außerdem entschuldigten sich die Initiatoren der „Rebellion der Träumer“ für den Ort ihrer Abschlusskundgebung – dem Vivantes-Klinikum am Urban. In dem Statement heißt es: „Wofür wir uns ganz deutlich Entschuldigen möchten, ist der mehr als schlecht gewählte und symbolisch völlig unangemessen Demo-Endpunkt vor einem Krankenhaus. Das hätten wir und die anderen beteiligten Akteure besser machen müssen.“

Drei neue Corona-Infektionen in Brandenburg

In Brandenburg gibt es weiter
nur wenige Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Von Sonntag zu Montag wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums
drei neue Fälle gemeldet. Von Samstag zu Sonntag waren es vier bestätigte Neuinfektionen.

Seit Anfang März wurden damit 3286 Covid-19-Patienten erfasst, akut erkrankt sind rund 110 Menschen. Etwa 3000 Menschen gelten als genesen. 170 Brandenburger sind im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Seit Samstag ist kein weiterer Todesfall hinzugekommen.

Corona-Schwerpunkt des Landes ist nach wie vor Potsdam mit 632 bestätigten Infektionen, gefolgt vom Landkreis Potsdam-Mittelmark mit 551 erfassten Fällen und dem Kreis Barnim mit 409 bestätigten Infektionen. Im Landkreis Prignitz wurden bislang 25 Fälle registriert, die Stadt Frankfurt (Oder) meldete 29 Infizierte. (dpa)

400 Boote und 100 Polizisten bei Techno-Party-Demo

War das eine Demo oder doch eher eine Party? Bis zu 400 Boote, vor allem Schlauchboote, schlossen sich am Pfingstsonntag einem Zug übers Wasser an, der von Alt-Treptow nach Kreuzberg führte. Gegen 12.30 Uhr versammelten sich laut Polizei die ersten Teilnehmer mit Booten im Treptower Hafen. Auf dem Weg nach Kreuzberg kamen immer mehr Boote hinzu, bis es am Schluss etwa 400 waren. Da sich der Rave als Demonstration verstand, begleiteten zwei Boote der Wasserschutzpolizei die Teilnehmer über Spree und Landwehrkanal Richtung Urbanhafen. Es wurde nach Angaben der Polizei laute Musik gespielt, Reden wurden gehalten. Es wurden immer mehr Boote, bei 100 musste der Verkehr von Fahrgastschiffen auf dem Landwehrkanal zwischen der Unter- und Oberschleuse eingestellt werden.

„Gegen 15.50 Uhr nahmen an der Versammlung 300 bis 400 Boote, darunter überwiegend Schlauchboote und rund 20 größere Boote, teil, die dann den Endplatz in der Nähe der Hobrechtbrücke in Kreuzberg nach und nach erreichten“, schrieb die Polizei am Montag. Jeweils bis zu 1500 Personen hätten sich auf den Booten sowie an Land befunden.

Der Veranstalter bekam die Leute nicht unter Kontrolle. Er forderte sie laut Polizei mehrmals auf, die Abstände einzuhalten, was jedoch unterblieb. Aufgrund der nicht eingehaltenen Abstände zueinander und von Beschwerden wegen der lauten Musik beendete der Anmelder nach einem Gespräch mit der Polizei seine Versammlung gegen 17.35 Uhr. Die Polizei hatte rund 100 Beamte im Einsatz; es dauerte bis 21 Uhr, um die Demo aufzulösen. Die Wasserschutzpolizei begleitete noch mehrere Boote zum Treptower Hafen.

Bild:
Imago

CDU fehlt das Verständnis für Partys

„Ich habe Verständnis dafür, dass die Menschen nach den Wochen des Verzichts raus wollen, aber für Partys habe ich kein Verständnis“, sagte der gesundheitspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Tim-Christopher Zeelen. Es sei immer noch entscheidend, Abstand und sich an die Regeln zu halten, nur so könne es gelingen, ohne eine zweite Welle möglichst schnell zurück zur alten Normalität kommen zu können. „Am Ende ist die Eindämmung eine Gemeinschaftsaufgabe die nur gelingen kann, wenn alle mitmachen“, sagte Zeelen.

Der Gesundheitsexperte kritisiert allerdings am Senat, dass dieser Unternehmer etwa bei der Erstellung von Hygieneplänen nicht ausreichend unterstütze, sondern „vieles ungeklärt“ lasse und Aufgaben an die bezirklichen Gesundheitsämter übertrage, ohne diese personell besser auszustatten. „Das angekündigte Muster-Gesundheitsamt ist in weiter Ferne, auf die Ämter kommen in Zukunft viele neue Aufgaben zu die personell überhaupt nicht abgebildet sind“, sagte Zeelen.

Grüne: „Rave vor Krankenhaus ist schlechter Stil“

Im politischen Berlin werden Verstöße gegen das Abstandsgebot unterschiedlich kritisch gesehen. Während etwa Grüne und FDP davor warnen, dass sich wieder mehr Menschen mit dem Coronavirus in Berlin infizieren könnten, stellt die Linke die Regelungen und ihre Umsetzung infrage.

„Ein Rave vor einem Krankenhaus ist mindestens schlechter Stil“, sagt Silke Gebel, die Fraktionschefin der Grünen im Abgeordnetenhaus mit Blick auf die Party-Demo auf dem Landwehrkanal. Zwar deute vieles darauf hin, sagte Gebel dem Tagesspiegel, dass die Ansteckungsgefahr unter freiem Himmel deutlich geringer ist als in geschlossenen Räumen. Und sie verstehe die Sorgen und Nöte der Berliner Clubs. „Dennoch sendet so eine Party das falsche Signal: nämlich, dass Corona vorbei ist. Wir dürfen unsere Erfolge bei der Eindämmung des Virus nicht leichtfertig verspielen, deshalb sollten alle Berlinerinnen und Berliner verantwortungsvoll mit den Lockerungen umgehen“, so die Grüne.

Der gesundheitspolitische Sprecher der
FDP, Florian Kluckert, findet, die „Veranstaltung zeigte zumindest deutlich, dass die
Politik wohl kaum verantworten kann, Clubs wieder zu öffnen solange die Besucher zu Eigenverantwortung weder bereit noch in der Lage sind.“ Es zeige aber auch deutlich die
Schwäche des Senates, der Verordnungen erlasse, an die sich viele dann nicht halten und auch keine Konsequenzen zu befürchten haben. „Das ist vor allem ein Schlag ins Gesicht all derjenigen, die sich richtig verhalten und dafür viele Einschränkungen in Kauf nehmen. Das es in Berlin derzeit so wenig Neuinfektionen gibt, liegt zum Glück genau an dieser Vernunft der übergroßen Mehrheit“, glaubt Kluckert. Er findet, die Partyteilnehmer auf den Booten missbrauchten das Grundrecht auf Versammlungsfreiheit, „indem sie das Demonstrationsrecht ausnutzen, um eine große Party als Demonstration getarnt zu veranstalten“.

Der gesundheitspolitische Sprecher der Linksfraktion, Wolfgang Albers, sagte er, beobachte ein „Aufweichen der Distanzregeln„. „Die Akzeptanz für die verordneten Maßnahmen sinkt mit ihrer Plausibilität. Da muss man keinen Alu-Hut tragen, um das kritisch zu hinterfragen“, sagte Albers. Er verstehe die „Logik der Lockerungen“ nicht, es seien beispielsweise Fußballer „die allesamt corona-frei getestet sind und aus der Quarantäne kommen 90 Minuten miteinander auf dem Platz und wenn sie sich dann auf die Auswechselbank setzen, müssen sie maskiert 2-3 Meter Abstand halten“. Albers glaubt, den Menschen reiche es nicht mehr, „wenn immer mit einer zweiten Welle, die auch schon seit nach Ostern wöchentlich angekündigt wird, jeder Unsinn begründet wird.“

Techno-Party ohne Abstand in Kreuzberg

Dienstag dürfen die Kneipen wieder öffnen, doch getrunken und gefeiert wurde in Berlin schon zu Pfingsten. Am Landwehrkanal in Kreuzberg hatten sich Sonntagabend beispielsweise hunderte Menschen versammelt, von Einhaltung der Abstandsregeln konnte keine Rede sein. Auch auf dem Wasser war es voll: Hier wie dort hatten sich Techno-Fans in Schlauchbooten versammelt. Ihr Motto: „Ravekultur retten“. Dazu aufgerufen hatte das Künstlerkollektiv „Rebellion der Träumer“. Auf Twitter machten Aufnahmen die Runde, wonach Berlin den Sieg über Corona feiere. Die Polizei hat für den Nachmittag eine Stellungnahme zu der Veranstaltung angekündigt.

Corona-Demos am Wochenende verliefen ruhig

Die Proteste gegen die Corona-Auflagen verliefen in Berlin am Wochenende nach Polizeiangaben
weitestgehend friedlich – bis auf einen
Übergriff auf einen Pressefotografen im Humboldthain am Samstag. Am Sonntag haben sich demnach keine nennenswerten Zwischenfälle ereignet, „alle waren sehr angepasst, bei dem schönen Wetter“, sagte ein Sprecher.

Der Zulauf hielt sich am Samstag in Grenzen. Die Teilnehmerzahlen bis Samstagnachmittag bewegten sich deutlich unter den angekündigten Werten, sagte Polizeisprecher Thilo Cablitz auf Anfrage. Zu vielen Demos seien um die 50 Menschen gekommen. Es sei eine „bunte Mischung“ aus Demos gegen die Maßnahmen zur Corona-Eindämmung und Gegenprotesten gewesen.

Wesentlich mehr Menschen beteiligten sich dagegen an den Protesten gegen Polizeigewalt am Sonntag. Hier waren laut Polizei rund 1500 Demonstranten auf den Straßen. (mit dpa)

Reproduktionszahl schwankt stark – jetzt bei 1,41

Der R-Wert ist in Berlin im Vergleich zu Samstag stark gestiegen und liegt jetzt bei 1,41. Zugleich übermittelte die Senatsgesundheitsverwaltung am Sonntagabend eine Korrektur für den Samstag: Das Robert-Koch-Institut habe die für den 30. Mai für Berlin ermittelte Reproduktionszahl nachträglich von 0,36 auf 0,78 hochgesetzt. Damit handelt es sich immer noch um einen sprunghaften Anstieg am Sonntag von 0,78 auf 1,41, also in den kritischen Bereich. Die Gesundheitsverwaltung betont jedoch, das der R-Wert bei den aktuell geringen Fallzahlen schwankungsanfällig sei. Die Corona-Ampel für die Reproduktionszahl zeigt weiterhin Grün an. Erst wenn der Wert zwei weitere Tage über 1,2 oder 1,1 liegen sollte, würde sie auf Rot bzw. Gelb umspringen.

Die beiden anderen Ampeln signalisieren mit einer Neuinfektionszahl von 4,9 pro 100.000 Einwohner*innen innerhalb einer Woche und einem Anteil der für COVID-19-Patient*innen benötigten Plätze auf Intensivstationen von 3,3 % ebenfalls weiterhin Grün. Beide Werte sind von den kritischen Bereichen von 20 Neuinfektionen bzw. 15 Prozent, die Gelb indizieren würden, weit entfernt.

Den aktuellen Zahlen der Gesundheitsverwaltung zufolge sind derzeit 338 aktive Coronavirus-Infektionen in Berlin gemeldet, am Vortag waren es 342. Außerdem wurden 16 Neuinfektionen verzeichnet, das sind 17 weniger als am Vortag. Bislang sind 198 Menschen am Coronavirus gestorben, die Zahl blieb weiterhin unverändert.

Berlin genießt trotz Corona das Pfingstwochenende in der Sonne

Viele zog es an diesem Sonntag raus in die Sonne, wie hier auf dem Tempelhofer Feld oder in die Beach Bar am Spreeufer – Corona-Pandemie zum Trotz.

Kaum Verstöße gegen Corona-Auflagen in Brandenburg

In Brandenburg hat sich das ruhige Pfingstwochenende zunächst fortgesetzt. Nach Angaben von Polizeisprecher Torsten Herbst gab es landesweit innerhalb von 24 Stunden 23 coronabedingte Einsätze. Dabei wurden 21 Platzverweise ausgesprochen und 22 Ordnungswidrigkeiten aufgenommen. „Corona verursacht der Polizei bislang keine Einsatzbelastung“, fasste Herbst die Lage bis zum Sonntag zusammen. (dpa)

Demonstrationen in Neukölln, Kreuzberg und im Mauerpark

Auch am Sonntag sind wieder zahlreiche Menschen auf Berlins Straßen unterwegs. Neben einer für den Nachmittag im Mauerpark angemeldeten „Hygienedemo“, protestiert ein Großteil der Menschen unter dem Motto #BlackLivesMatter. Am Hermannplatz demonstrieren aktuell Angaben der Polizei zufolge 1.500 Menschen gegen rassistische Polizeigewalt in den USA. Bereits am Samstag hatten etwa 2000 Menschen vor der US-Botschaft in Berlin protestiert.

Seit diesem Wochenende ist die Teilnahmebeschränkung von 100 Demonstranten aufgehoben. Da die Kundgebungen jedoch angemeldet wurden, bevor der Senat die Lockerung verkündete, liegen die offiziellen Teilnehmerzahlen meist unter 100. Die Polizei rechnet jedoch mit wesentlich mehr Demonstranten, laut Polizeisprecher sind etwa 600 Beamte im Einsatz. Das Abstandsgebot von 1,50 Metern gilt weiterhin, Verstöße können von der Polizei geahndet werden.

#BlackLivesMatter-Demos am Brandenburger Tor und Hermannplatz

In Berlin stoßen die Perspektiven ja gerade bei den Corona-Demos heftig aufeinander. Wie geht die Kirche damit um? Das ist für uns alle eine Herausforderung. Wir haben aus meiner Sicht zwei Dinge zu tun: Wir müssen den Menschen, die Sorgen und Unverständnis für das haben, was sich jetzt ereignet hat, als Kirche eine Gesprächspartnerin und Begleiterin sein.

Tagesspiegel | Benjamin Lassiwe

Das Deutsche-Symphonie-Orchester Berlin spielt heute auf der Spree – unter dem Motto #berlinbrauchtmusik

Bislang 15.500 Anrufer bei Brandenburger Corona-Hotline

Zu Fragen rund um Corona hat das Bürgertelefon der Brandenburger Landesregierung in den vergangenen zehn Wochen mehr als 15.500 Anrufe erhalten. Das teilte das Gesundheitsministerium am Sonntag in einer Bilanz mit. Zudem seien über das zentrale Mail-Postfach buergeranfragen-corona@brandenburg.de mehr als 5200 Anfragen schriftlich beantwortet worden. Um die rasante Ausbreitung des Virus auszubremsen, seien harte Maßnahmen erforderlich gewesen die zu Veränderungen und damit zu vielen Fragen geführt hätten, erklärte dazu Ministerin Ursula Nonnemacher (Grüne).

Die schrittweisen Lockerungen der Eindämmungsmaßnahmen durch die Landesregierung würden ihr zufolge neue Fragen aufwerfen. Auch deshalb werde das breite Informationsangebot weiterhin bestehen bleiben, versicherte die Ministerin. So soll die Corona-Hotline ab Juni werktags von 9 bis 17 Uhr erreichbar sein. Zusätzlich gäben in einzelnen Ministerien Mitarbeiter bei fachlichen Fragen Auskunft – etwa zur Kinderbetreuung oder der Wirtschaftsförderung. Alle Landkreise und kreisfreien Städte hätten ebenfalls Bürgertelefone eingerichtet.

Die Infoseite der Brandenburger Landesregierung ist
hier zu finden. Das Corona-Bürgertelefon unter Tel. 0331/866-5050 ist ab Juni montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr erreichbar.

Weiterhin geringe Zunahme von Corona-Infektionen in Brandenburg

In Brandenburg bleibt die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus weiter auf einem niedrigen Stand. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums vom Sonntag mit Stand 10.00 Uhr wurden innerhalb eines Tages vier neue Fälle bestätigt.

Damit steigt die Zahl der erfassten Covid-19-Fälle im Land auf insgesamt 3283. Mittlerweile gelten etwa 3000 Menschen als genesen. Die Zahl der Erkrankten liegt bei etwa 110. 170 Brandenburger sind im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Seit Samstag ist kein weiterer Todesfall hinzugekommen.

Corona-Schwerpunkt des Landes ist nach wie vor Potsdam mit 632 bestätigten Infektionen, gefolgt vom Landkreis Potsdam-Mittelmark mit 550 erfassten Fällen und dem Kreis Barnim mit 409 bestätigten Infektionen. Im Landkreis Prignitz wurden bislang 25 Fälle registriert, die Stadt Frankfurt (Oder) meldete 29 Infizierte. (dpa)

Innensenator Geisel: Ramelow-Vorstoß zu Corona-Lockerungen sei „verantwortungslos“

Als „verantwortungslos“ hat Berlins Innensenator Andreas Geisel (SPD) die Initiative von Thüringens Regierungschef Bodo Ramelow (Linke) zu Corona-Lockerungen in seinem Land bezeichnet.
„Mich regt so ein Vorstoß auf, weil wir alle wissen, dass die Bundesländer ihr Handeln untereinander abstimmen sollten“, sagte Geisel
der „Berliner Morgenpost“ (Sonntag).

Hinter Ramelows Strategie stehe womöglich „politisches Kalkül“, sagte Geisel. „Er versucht damit, den Verschwörungstheoretikern, den Rechtsextremisten und der AfD das Wasser abzugraben.“ Man könne so ein Kalkül gut finden. Doch in der aktuelle Lage sollte der Gesundheitsschutz den Vorrang haben.

„Als es losging mit dem Lockdown, wollte immer einer der Beste und der Erste sein, um besonders harte Maßnahmen zu verkünden“, sagte Geisel. „Weil er sich profilieren wollte. Und jetzt erleben wir das schon wieder. Nur diesmal in der umgekehrten Richtung. Das ist nicht gut.“

Geisel sagte, die Demonstrationen gegen die Corona-Einschränkungen müsse man „ernst nehmen und sauber differenzieren“. Auch er sehe Videoaufnahmen von Menschen mit Aluhüten, die Theorien über Echsenwesen und ähnliches äußerten. „Dann rolle auch ich mit den Augen.“ Auf der einen Seite seien hier Extremisten und Populisten, unterwegs. Die Proteste seien aber auch Zeichen von einem Mangel an Vertrauen in den Staat. „Das ist der Punkt, den wir ernst nehmen müssen.“

Ramelow hatte sich für eine neue Strategie ausgesprochen, wonach es keine vom Land zentral verordneten Corona-Beschränkungen mehr geben sollte, sondern nur lokale Regeln. Im Juni wolle er aus den Allgemeinverordnungen raus, hatte Ramelow bekräftigt. Voraussichtlich am 9. Juni will das Kabinett über weitere Lockerungen entscheiden.

Geplant ist unter anderem die Aufweichung der derzeit bestehenden Kontaktbeschränkungen. Weiterhin gelten soll aber der Mindestabstand von 1,50 Metern sowie das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes im öffentlichen Nahverkehr und in Geschäften. (dpa)

Geisel: Senat will als Sponsor für Berliner Sportvereine auftreten

Der
Berliner Senat will
Sportvereine, die durch die Coronakrise in finanzielle Not geraten sind,
durch Sponsoring unterstützen. Das sagte Innensenator Andreas Geisel (SPD) in einem
Interview mit der „Berliner Morgenpost“.
Wie die Kampagne konkret aussehen könnte, sei noch offen. Ob das
Trikots oder Plakate sein werden, müsse man sehen, sagte Geisel. Somit würden die Sportvereine zu
„Botschaftern der Sportmetropole Berlin“ werden.

Klar sei aber, dass dabei „natürlich“ Werbung für Berlin gemacht werden müsse, sagte Geisel der „Berliner Morgenpost“. Zuständig für die Wirtschaftsförderung sei „Berlin Partner“, denen 2,2 Millionen Euro zur Verfügung stehe. Geisel nannte die Basketballer von Alba Berlin, die Handballer der Füchse Berlin, die BR Volleys im Volleyball und die Eisbären als Eishockeyklub, die anders als die Fußball-Bundesligisten Hertha BSC und Union Berlin derzeit auch keine Fernsehgelder mehr bekommen. Unterstützen will er auch den SCC, der Marathon und Halbmarathon veranstaltet, sowie das Leichtathletik-Fest Istaf.

Weitere sechs Millionen Euro habe der Senat dem Landessportbund für Vereine in Zahlungsschwierigkeiten zur Verfügung gestellt, etwa für Reitvereine, die zwar auf Einnahmen verzichten müssen, aber Kosten für die Tierhaltung weiterhin haben.