Für den Samstag meldete die Senatsgesundheitsverwaltung 80 neue Corona-Infektionen im Vergleich zum Vortag. Der R-Wert liegt momentan im relativ unkritischen Bereich bei 0,79. Alle Corona-Ampeln stehen auf Grün. Insbesondere in den Krankenhäusern ist die Lage weiterhin entspannt: Nur 0,9 Prozent der Intensivbetten sind mit Covid-19-Patienten belegt. Die 7-Tage-Inzidenz in Berlin liegt derzeit bei 12,7.
Den Organisatoren der Demo gegen die Corona-Politik soll am Tag der Proteste am 30. August ein interner Einsatzbefehl der Polizei zugespielt worden sein – das behauptet zumindest Michael Ballweg, Gründer der Initiative „Querdenken 711“. Die Polizei hat deswegen von Amts wegen ein Ermittlungsverfahren wegen des Verrats von Dienstgeheimnissen eingeleitet. (Mehr im Newsblog unten.)
Für größere private Feiern wie Hochzeiten oder Geburtstagspartys gelten ab Samstag in Berlin schärfere Regeln. Die Gastgeber müssen ein Hygienekonzept haben, zudem muss ein Mindestabstand von 1,50 Meter eingehalten werden – wenn mehr als 50 Gäste kommen. Gaststätten müssen nun auch in der Außengastronomie Kontaktlisten führen. Wer falsche Angaben macht, muss mit einem Bußgeld rechnen. Auch für geschlossene Gesellschaften gelten strengere Regeln. Eine wichtige Neuerung gibt es schließlich für Demonstrationen: Bei öffentlichen Versammlungen mit mehr als 100 Teilnehmern gilt Maskenpflicht.
Für Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) ist denkbar, die allgemeine Quarantänezeit von bisher 14 Tagen zu verkürzen. „Wir haben das Robert Koch-Institut beauftragt durchzurechnen, wie ist die Infektiosität nach zehn Tagen, nach 14 Tagen, wie ist es eventuell nach sieben Tagen“, sagte Kalayci, die auch Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz ist, am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Wenn die Ergebnisse der Prüfung vorlägen, könne man über eine Verkürzung entscheiden.
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