Leonie Walter krönt ihr Debüt mit Gold

An dieser Stelle berichtet das Team der Paralympics Zeitung, ein Projekt von Tagesspiegel und der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung, über die Winterspiele in Peking. Alle Texte unserer Digitalen Serie finden Sie hier. Mehr Beiträge finden Sie täglich auch auf den Social Media Kanälen der Paralympics Zeitung auf Twitter, Instagram und Facebook.

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GOLD für Leonie Walter!!!

Die 18-jährige läuft über 10 Kilometer im Para Biathlon mit ihrem Guide Pirmin Strecker zu einer Wahnsinnsgoldmedaille. Sie lässt die Ukraine und China hinter sich.

Johanna Recktenwald wird mit Guide Valentin Haag Vierte.

Walter und Strecker jubeln über Gold.

Bild:
IMAGO/Ralf Kuckuck

Strafen für politische Botschaften bei den Paralympics?

Präsident Andrew Parsons vom Internationalen Paralympischen Komitee (IPC) antwortet ausweichend: Es sei eine „theoretische Frage“. „Wenn so etwas vorkommt, müssen wir schauen, von wem, wann und wo“, so Parsons. Eigentlich sind politische Botschaften im Rahmen der Spiele grundsätzlich nicht erlaubt. Bei der Eröffnungsfeier gab es jedoch kleine Solidaritätsbekundungen. Unteranderem vom deutschen Team: Sie setzten ihre Mützen ab und erhoben ihre Hände zum Peace-Zeichen. „Es war eine gute Geste, die Eröffnungsfeier nicht zu unterbrechen und trotzdem eine Gelegenheit zu suchen, Respekt und Solidarität zu zeigen. Das ist der Geist der Spiele“, findet der IPC-Präsident.

Trotzdem betont Parsons auch: „Wir werden niemals ein rein politisches Event. Das werden wir nicht zulassen“. Die Spiele in Peking fänden allerdings „angesichts des fürchterlichen Krieges in der Ukraine unter besonderen Umständen statt. Im Moment braucht die Welt Zeichen. Und wir wollen solche Zeichen setzen.“ Seine Rede bei der Eröffnungsfeier, die er mit einem lauten Ruf nach Frieden beendete, ohne jedoch Russland oder die Ukraine zu erwähnen, sei aber „keine politische Botschaft gewesen, sondern eine des Friedens“.

Martin Fleig jubelt über die Silbermedaille.

Bild:
IMAGO/Ralf Kuckuck

Ohne meine Frau hätte ich es nicht geschafft. Ich habe immer nur an sie gedacht. Das gibt wahnsinnig Kraft.

Martin Fleig gewinnt Silber über 10 Kilometer Biathlon.

Anja Wicker freut sich über Bronze.

Bild:
IMAGO/Ralf Kuckuck

Anscheinend liebe ich die Strafrunden, die eigentlich richtig ätzend zu laufen sind. Ich weiß auch nicht, warum es mich da so reinzieht. Furchtbar.

Anja Wicker holt trotz einiger Fehler im Schießen Bronze über 10 Kilometer Biathlon.

Das war eine Riesenüberraschung und eine riesige kämpferische Leistung.

Friedhelm Julius Beucher, DBS-Präsident, über die Bronze- und Silbermedaille von Wicker und Fleig im Para Biathlon.

DBS-Präsident Beucher freut sich für Team D.

Bild:
IMAGO/Beautiful Sports

Folgenreicher Schulterschluss

Lettlands Rollstuhlcurler positionierten sich als erste Nation eindeutig gegen eine russische Teilnahme an den Paralympics. Leicht fiel es den Letten nicht, denn die Entscheidung geht nicht gegen die Athleten. Vielmehr ist es ist ein klares Bekenntnis gegen das, was
gerade in der Ukraine passiert.

Der Medaillenspiegel am Ende des dritten Wettkampftages.

Bild:
PZ

Der dritte Wettkampftag ist vorbei und nach wie vor steht China im Medaillenspiegel auf Rang eins. Deutschland klettert durch die Goldmedaille von Anna-Lena Forster und die Medaillen von Linn Kazmaier und Leonie Walter auf Rang acht.

Wir wünschen euch noch einen schönen Abend! Morgen versorgen wir euch wieder mit den neusten Paralympics-Nachrichten. Bis dann!

Heute morgen war echt kein guter Lauf von mir, das muss ich einfach sagen und das war natürlich sehr deprimierend. Aber dann hier doch noch Gold zu holen, war einfach so emotional für mich und so erleichternd… Weil eben schon viel Druck von außen kam oder viel Erwartungshaltung. Da bin ich jetzt einfach froh, dass ich wenigstens eine Goldmedaille schon in der Hand habe.

Anna-Lena Forster über ihre Goldmedaille

Klimakiller Kunstschnee

Wer Winterspiele will, braucht Schnee. Angesichts des Klimawandels eine zunehmend unplanbare Aufgabe. Und das künstliche Weiß ist mehr als umstritten. Wie nachhaltig sind die Spiele in Peking.
Hier geht es zum Faktencheck.

Ich habe mich nachts im Bett hin und her gewälzt. Mein Herz schlug so schnell, dass es mir fast aus dem Hals sprang.

Hongqiong Yang, chinesische Langläuferin über Leistungsdruck im Training

China führt den Medaillenspiegel an – fast schon ein Wunder, wenn man bedenkt, dass die Chinesen bei allen Winter-Paralympics vor Peking nur eine einzige Medaille geholt haben. Wie sie so erfolgreich werden konnten? Darüber rätselt gerade die Para-Sport-Welt. Intensives Training wird eine wichtige Rolle gespielt haben. Manche würden es als zu intensiv bezeichnen.

Der Knoten ist geplatzt

In der Super-Kombination konnte Anna-Lena Forster endlich ihre Ausnahmequalitäten unter Beweis stellen und am Ende die Goldmedaille nach Hause holen.
Die Freude ist groß.

Es ist wirklich verrückt, damit habe ich heute wirklich nicht gerechnet. Also ich weiß, dass ich im Slalom gut bin, aber dass ich sechs Sekunden aufholen kann, hätte ich niemals gedacht.

Anna-Lena Forster holt Gold in der Super-Kombination

Leander Kress auf Platz 17

Paralympics-Neuling Leander Kress landet bei der Super-Kombination unter den Top 20. Für Kress geht es bei diesen Spielen vor allem darum, Erfahrung zu sammeln. Nach der Abfahrt und dem Super-G war die Super-Kombination in der stehenden Klasse sein drittes paralympisches Rennen. Im ersten Durchlauf, dem Super G, reicht es für Platz 18, im Slalom folgt Platz 19, in der Gesamtwertung ergibt das Platz 17.

Snowboarder Schmiedt nicht im Cross-Halbfinale

Snowboarder Christian Schmiedt hat die Qualifikation für das Cross-Halbfinale verpasst. Im Viertelfinallauf landete er hinter den Athleten aus den USA und Japan. Da sich nur die Erst- und Zweitplatzierten weiter qualifizieren, war die Medaillenjagd für Schmiedt durch seinen dritten Platz beendet.

Teamkollege Matthias Keller war bereits in der Vorrunde ausgeschieden und verpasste um eine Sekunde seine weiteren Chancen. Auch Manuel Neß war nach einem Sturz bereits vorab ausgeschieden.

Trainer André Stötzer stellte bei Schmiedt Chancen auf die Top 4 in Aussicht, was dieser zwar ebenso wenig erfüllen konnte wie sein selbstgestecktes Ziel, das Halbfinale zu erreichen. Dennoch äußert Schmiedt sich positiv: „Auf einer so großen Bühne bin ich noch nie gefahren. So schlecht habe ich mich nicht präsentiert.“

GOLD!!!! GOLD für Deutschland!

In der Super-Kombination schnappt sich Anna-Lena Forster in der sitzenden Klasse Gold und damit die erste Goldmedaille für Team Deutschland bei diesen Paralympics. Nachdem Forster im ersten Durchlauf, dem Super-G, nur auf Platz vier landete, kämpft sie sich im Slalom nach vorne und verdrängt ihre Dauerkonkurrentin, die Japanerin Momoka Muraoka, mit nur 0,77 Sekunden Vorsprung auf Platz zwei. Bronze geht an die Chinesin Sitong Liu.

Starker vierter Platz für Anna-Maria Rieder

Para Ski Alpin Fahrerin Anna-Maria Rieder sichert sich in der Super-Kombination Platz vier und verpasst so nur knapp das Treppchen. Im ersten Durchlauf, dem Super-G, landete die 22-Jährige auf Platz sechs, im Slalom reichte es für Platz drei. In der Gesamtwertung muss sie sich aber der Schwedin Ebba Aarsjoe (Platz 1), der Chinesin Mengqiu Zhang (Platz 2) und der Kanadierin Alana Ramsay (Platz 3) geschlagen geben.

„Auf der letzten Runde habe ich gedacht, die Silbermedaille gebe ich jetzt nicht mehr her.“

Linn Kazmaier über ihre zweite Silbermedaille bei den Paralympics

„Die Leonie ist gar nicht so die Klassik-Spezialistin und sie ist heute richtig stark gelaufen!“

Bundestrainer Ralf Rombach über die Drittplatzierte über 15 Kilometer Langlauf klassisch, Leonie Walter

Pirmin Strecker und Leonie Walter

Bild:
IMAGO/Ralf Kuckuck

Auf geht’s, zieh voll durch, es ist nicht mehr weit!

So motivierte sich Linn Kazmaier auf den letzten Metern zu ihrer Silbermedaille über 15 Kilometer Langlauf klassisch.

Linn Kazmaier und Florian Baumann

Bild:
IMAGO/Ralf Kuckuck

Russlands Sportminister will Ausschluss russischer Athletinnen und Athleten anfechten

Russlands Sportminister reagiert erneut auf den Ausschluss der russischen und belarussischen Athletinnen und Athleten von den Spielen. „Bis heute haben wir keine formale Begründung für den Ausschluss erhalten. Unsere Verteidigung wird sich auf diese Argumente beziehen“, so Oleg Matytsin, Sportminister in Russland. Er rechne damit, dass es sich um keinen kurzen Prozess handeln werde und die sportliche Diskussion durchaus politisiert sei. „Gemeinsam mit Anwälten sind wir bereits in den Vorbereitungen, die IPC Entscheidung anzufechten.“ Spekulationen über die Ausrichtung von Ersatzspielen an den Stätten Sochis bleiben unausgeführt.

Die Duos Kazmaier/Baumann und Walter/Strecker holen erneut Silber und Bronze.

Bild:
IMAGO/Xinhua

Kazmaier und Walter verdoppeln den Erfolg

Über 15 Kilometer Para Ski Langlauf klassisch laufen Linn Kazmaier (mit Guide Florian Baumann) und Leonie Walter (mit Guide Pirmin Strecker) ein weiteres Mal zu Silber und Bronze.

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