/Pankow in Berlin vorn, Marzahn-Hellersdorf an zweiter Stelle

Pankow in Berlin vorn, Marzahn-Hellersdorf an zweiter Stelle

50 Neuinfektionen mit dem Coronavirus pro 100.000 Einwohner – das ist die Grenze. Liegen die Zahlen innerhalb einer Woche höher, wollen Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder die Corona-Maßnahmen regional verschärfen.

Bei 3,6 Millionen Einwohnern wären das für Berlin insgesamt 1800. Aktuell ist Berlin davon weit entfernt, der Wert liegt derzeit bei 322 Infizierten innerhalb von sieben Tagen – oder 8,8 Neuinfizierte pro 100.000 Einwohner.

Der Tagesspiegel weist in seiner interaktiven Karte zu Coronavirus-Fällen jetzt auch für alle Städte und Landkreise in Deutschland die Zahl der Neuinfektionen der vergangenen sieben Tage gesondert aus. Auch für jeden Berliner Bezirk sind die Daten verfügbar.

Demnach gab es binnen einer Woche in:

  • Pankow 39 neue Fälle (9,7 pro 100.000 Einwohner)
  • Marzahn-Hellersdorf 38 neue Fälle (14,1)
  • Mitte 34 neue Fälle (9,1)
  • Tempelhof-Schöneberg 34 neue Fälle (10)
  • Neukölln 33 neue Fälle (10,4)
  • Steglitz-Zehlendorf 28 neue Fälle (9,6)
  • Charlottenburg-Wilmersdorf 23 neue Fälle (7,3)
  • Treptow-Köpenick 22 neue Fälle (8,1)
  • Reinickendorf 20 neue Fälle (7,7)
  • Lichtenberg 19 neue Fälle (6,6)
  • Friedrichshain-Kreuzberg 18 neue Fälle (6,5)
  • Spandau 14 neue Fälle (5,9)

Aktuell gibt es in Berlin 6236 bestätigte Coronavirus-Fälle (Stand Freitagabend). Das sind 34 mehr als am Vortag. Insgesamt sind bereits 5.431 Menschen wieder genesen. Die Zahl der aktiven Fälle liegt demnach bei 805.

Nach Angaben der Verwaltung werden derzeit 467 Personen im Krankenhaus isoliert und behandelt. 164 an dem neuartigen Coronavirus erkrankte Patientinnen und Patienten sind bislang verstorben.

Regelungen gelten für gesamtes Stadtgebiet

Zunächst war unklar, ob im Zweifel auch für einzelne Bezirke Beschränkungen verschärft werden können. Innensenator Andreas Geisel (SPD) stellte jedoch am Donnerstagabend klar: Änderungen gelten für das gesamte Stadtgebiet. „Wenn wir Maßnahmen zurückdrehen müssen, wenn wir Infektionszahlen erreichen, die als Stoppsignal zu werten sind, dann wird das flächendeckend für Berlin eingeführt werden müssen“, sagte Geisel.

Das sei auch der Grund gewesen, warum die neue Regelung durch die drei Stadtstaaten Hamburg, Berlin und Bremen nicht ausdrücklich begrüßt worden sei. Geisel betonte, der Senat teile die Ansicht, dass die Zahl gar nicht erst erreicht werden dürfe. „Wir müssen früher eingreifen, wir können nicht so lang warten“, sagte er.

Interaktive Karte

Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) gab als Ziel aus, die Maßnahmen nicht flächendeckend zurücknehmen zu müssen. Es sei wichtig, Infektionsherde so frühzeitig zu identifizieren, dass es möglich sei, zügig zu agieren.

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Während Berlin noch relativ weit von der Grenze entfernt ist, kommen andere deutsche Regionen bereits an sie heran. Darunter sind die Landkreise Greiz in Thüringen, Traunstein und die Stadt Rosenheim in Bayern, der Zollernalbkreis in Baden-Württemberg und Coesfeld in Nordrhein-Westfalen.

Wie ist die Lage in Ihrem Bezirk oder Ihrem Landkreis? Hier finden Sie unsere interaktive Karte mit allen Zahlen für Berlin und ganz Deutschland. (mit dpa)